Japans Ex-Premierminister Shinzo Abe hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem japanischen Kriegsherrn Oda Nobunaga verglichen.
Auf einem Symposium sagte Abe, dass Putin ein extremer Pragmatiker ist und im Grund an die Macht glaube. „Ich würde sagen, er ist wie der General aus der Zeit der streitenden Reiche (Sengoku-Zeit). Wenn man zum Beispiel Oda Nobunaga sagen würde, er sollte die Menschenrechte respektieren, würde das überhaupt nicht funktionieren“, so Abe.
Oda Nobunaga – großer Feldherr mit brutalen Methoden
Oda Nobunaga lebte zwischen 1534 und 1582 und war ein japanischer Kriegsherr, der durch mehrere Feldzüge große Teile Japans unter seine Kontrolle brachte und gemeinhin als der Erste der drei Reichseiniger gilt und für seine mitunter sehr brutalen Methoden bekannt ist.
Der Kriegsherr hatte durch die Förderung fähiger Gefolgsleute, eine Geschichte Politik und den Einsatz von Feuerwaffen geschafft, weitere Teile des Landes unter seine Kontrolle zu bringen, bevor er durch eine Auseinandersetzung mit Akechi Mitsuhide in den Tod getrieben wurde. Nach seinem Ableben übernahm der Feldherr Toyotomi Hideyoshi die Einigung Japans.
Putin wurde falsch eingeschätzt
Neben dem Vergleich mit Nobunaga sagte Abe zur russischen Invasion der Ukraine: „Ich glaube, dass im Laufe der Jahre, in denen Putin sein autoritäres Regime aufgebaut hat, Informationen nicht genau analysiert wurden. Und die Invasion ist das Ergebnis einer schweren Fehleinschätzung.“
Als Reaktion auf die Äußerung des ehemaligen Premierministers sagte der Vorsitzende der CDP, Kenta Izumi, einen Tag später: „Abe hat sich 27 Mal zu Gesprächen mit dem Kriegsherren Putin getroffen und gesagt, dass er rennen, rasen und dann noch mehr rasen würde, bis er sein Ziel erreicht. Wenn die freundschaftlichen Gefühle so stark sind, dann versteht Abe sicherlich Putins Denken, also sollte er ihn auch aufhalten.“
Izumi sprach damit das Ziel von Abe an, den Territorialstreit mit Russland beizulegen, dafür änderte die japanische Regierung damals zu einer versöhnlichen Haltung Russland gegenüber. Der Ton hat sich mittlerweile aber wieder deutlich verschärft.