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Zahl der Meldungen steigt an

Japans Fundbüros lagern immer mehr Bargeld – trotz Boom des bargeldlosen Bezahlens

In Japans Fundbüros landet immer mehr Bargeld, trotz der Tatsache, dass das bargeldlose Zahlen einen wahren Boom im Land erlebt.

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Nach Angaben der nationalen Polizeibehörde (NPA) wurden 2019 19,7 Milliarden Yen (ca. 146 Millionen Euro) verlorenes Geld bei der Polizei abgegeben. Selbst 2020 waren es 17,7 Milliarden Yen (ca. 131 Millionen Euro).

Mehrheit der Japaner zahlt lieber bargeldlos

Laut einer Umfrage des Central Council for Financial Services Information der Bank of Japan verzichten 70,8 Prozent der Menschen in Japan auf Bargeld und zahlen lieber mit elektronischen Mitteln.

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Dass dennoch so viel Geld in japanischen Fundbüros aufbewahrt werden muss, lässt sich unter anderem damit erklären, dass vor allem ältere Menschen Geld zu Hause aufbewahren. Wenn jemand verstirbt, wird das Geld eigentlich an die nächsten Angehörigen weitergegeben. Allerdings landet Geld und andere Wertsachen oft auch einfach im Müll, wo sie dann gefunden und abgegeben werden.

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Verstirbt ein Mensch allein in einem Privathaus mit mehreren Bewohnern oder in einer Pflegeeinrichtung, wird sein Geld und sein Eigentum an die Polizei gemeldet, sollte sich kein Angehöriger melden.

Im April 2017 wurden beispielsweise 42,51 Millionen Yen (ca. 315.296 Euro) in Form von Bargeld im Müll auf dem Gelände eines Abfallwirtschaftsunternehmens in der Präfektur Gunma gefunden.

Zahl der Bargeldfunde wird weiter zunehmen

Das Bargeld wurde bei der Polizei abgegeben, die herausfand, dass es einem verstorbenen Einwohner der Präfektur gehörte. Nach seinem Tod sind alle seine Wertsachen weggeworfen worden, einschließlich des Geldes.

Für die Gerichte in Japan bedeutet das gefundene Geld viel Arbeit, denn sie müssen versuchen, den Besitzer oder einen Angehörigen zu ermitteln. Laut des Gerichtsschreibers in Nakamura müssen immer mehr solcher Fälle bearbeitet werden.

Laut einer Schätzung des National Institute of Population and Social Security Research wird die Zahl der Menschen über 65 Jahren, die allein leben, von 6,25 Millionen im Jahr 2015 auf 8,96 im Jahr 240 ansteigen. Das sind umgerechnet 17,7 Prozent aller Haushalte in Japan, was die Bargeld-Meldungen bei Fundbüros deutlich steigern wird.

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