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Deutlich weniger Babys als im vergangenen Jahr

Japans Geburtenrate wird 2022 auf unter 800.000 sinken

Wie bereits befürchtet, wird die Geburtenrate in Japan in diesem Jahr auf unter 800.000 sinken. Damit wird zum 11. Mal in Folge ein Rekordtief erreicht.

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Laut den Daten des Gesundheitsministeriums, hat insbesondere die Pandemie Frauen im Land davon abgehalten, schwanger zu werden. Vornehmlich die Pandemie hat gezeigt, dass Familien eine untergeordnete Rolle für die Regierung spielen. Auch wirtschaftliche Gründe spielen eine große Rolle.

Geburtenrate zwischen Januar und Oktober deutlich gesunken

Die Geburtenrate ist zwischen Januar und Oktober laut des Ministeriums auf 669,871 gesunken, das sind 4,8 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum im Vorjahr.

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Wenn die Zahlen so niedrig bleiben, wird die Rate der Neugeborenen bei etwa 770.000 liegen. Im vergangenen Jahr lag sie bei insgesamt 811.604.

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Die Geburtenrate sinkt in Japan schneller, als die Regierung erwartet hat. Das National Institute of Population and Social Security Research prognostizierte 2017, dass die Gesamtzahl der Geburten im Jahr 2022 bei 850.000 liegen und 2030 unter 800.000 fallen würde.

Die sinkende Zahl der Neugeborenen führt neben einem immer größer werdenden Arbeitskräftemangel auch dazu, dass die es immer schwieriger wird, die steigenden Sozialversicherungskosten zu decken, da die Menschen im Land immer älter werden.

In Weißbuch 2022 über den Geburtenrückgang, das im Juni vom Kabinettsamt veröffentlicht wurde, heißt es, dass die Ausbreitung des Coronavirus zu einem Rückgang der Zahl der Eheschließungen und Schwangerschaften geführt hat und dass die Menschen in ihren Zwanzigern und Dreißigern aufgrund der Pandemie größere Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes und ihrer Einkommensaussichten haben, als andere Generationen, sodass sie weniger optimistisch sind, eine Familie zu gründen.

Maßnahmen der Regierung sind oft nicht tiefgreifend genug

Die Zahl der Geburten in Japan ist seit dem Höchststand von rund 2,09 Millionen im Jahr 1973, mitten im zweiten Babyboom des Landes, rückläufig. Im Jahr 1984 sank die Zahl auf 1,5 Millionen und fiel 2016 unter 1 Million.

Bisherige Versuche der japanischen Regierung, die Anreize für eine Geburt zu erhöhen, waren bisher immer wieder vergeblich. Allerdings sind die meisten Maßnahmen nicht tiefgreifend genug und gehen insbesondere an den gesellschaftlichen Problemen im Land vorbei.

Zudem spielt das Thema Geburtenrate oft eine untergeordnete Rolle, wie der Wahlkampf zu den Oberhauswahlen in diesem Jahr gezeigt hat.

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