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Seltene Einigkeit

Japans Gewerkschaftsbund und Wirtschaftslobby sind sich über notwendige Lohnerhöhungen einig

Japans größter Gewerkschaftsbund (Rengo) und die größte Wirtschaftslobby (Keidanren) trafen sich zu Gesprächen über den Arbeitsmarkt des Landes, um über Lohnerhöhungen zu sprechen.

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Beide Parteien waren sich einig, dass eine deutliche Erhöhung der Löhne notwendig ist, um die Auswirkung der Inflation auszugleichen.

Keidanren fordert Unternehmen zur aggressiven Reaktion auf

Tomoko Yoshino, die Vorsitzende des japanischen Gewerkschaftsbundes Rengo, forderte Lohnerhöhungen, darunter auch eine Anhebung der Grundgehälter, um die Folgen der Pandemie und der Inflation abzufangen. Sie sagte, dass dieses Jahr ein Wendepunkt sein sollte, um die Zukunft durch nachhaltige Lohnerhöhungen in Unternehmen aller Größenordnungen zu verändern.

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Masakazu Tokura, der Vorsitzende von Keidanren, stimmte auf dem Treffen der beiden zu, dass Lohnerhöhungen wichtig seien, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen.

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„Wir fordern, dass die Manager der Unternehmen aggressiv reagieren, indem sie die Preise angemessen berücksichtigen und ihrer sozialen Verantwortung nachkommen, indem sie die Dynamik der Lohnerhöhungen aufrechterhalten oder sogar verstärken“, so Tokura.

In Japan stiegen die Kernverbraucherpreise im Dezember um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erreichten damit den höchsten Stand seit 1981. Die Reallöhne sind allerdings den achten Monat in Folge gesunken.

Gewerkschaftsbund fordert Erhöhung von 5 Prozent

Rengo hat bereits angekündigt, dass sie bei den diesjährigen „Shunto“ (Lohnverhandlungen im Frühjahr) eine Lohnerhöhung von rund 5 Prozent anstreben wird. Mehr als die Hälfte dieser Erhöhung soll aus einer Grundlohnerhöhung stammen, der Rest aus einer regelmäßigen jährlichen Lohnerhöhung auf der Grundlage des Dienstalters.

Nach Angaben der Rengo betrug die durchschnittliche Lohnerhöhung im letztjährigen Shunto 2,07 Prozent.

Keidanren hat seine Mitgliedsunternehmen bereits aufgefordert, die Grundlöhne anzuheben, wobei jedoch jedes Unternehmen sorgfältig abwägen muss, ob es die Lohnforderungen von Rengo erfüllt.

Auch Japans Premierminister Fumio Kishida hatte bereits Lohnerhöhungen zum Ausgleich der Inflation gefordert.

Der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Yasutoshi Nishimura, sagte am Montag, er erwarte, dass die Unternehmen, die gute Gewinne verzeichnen, eine Lohnerhöhung von 5 Prozent oder mehr erreichen.

Voraussichtlich Mitte Februar werden die japanischen Gewerkschaften in großen Unternehmen ihre Forderungen an die Unternehmensleitung übermitteln, und die meisten von ihnen erhalten in der Regel Mitte März eine entsprechende Rückmeldung.

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