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Japans Jugendliche konsumieren mehr Marihuana

Die Polizei hat bekannt gegeben, dass die Zahl der Marihuana-Fälle in Japan um das Fünffache angestiegen ist.

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Besonders Jugendliche unter 20 haben deutlich häufiger zum „Gras“ gegriffen. Noch 2016 vermerkte die Polizei 471 Fälle, die mit Marihuana in Verbindung stehen. Doch 2017 stiegen die Fälle auf das Rekordhoch von 3.008 an. Durch diesen Wandel hat sowohl die Polizei als auch die Regierung die Sorge, dass immer mehr Jugendliche in Japan Drogen nehmen. Laut den Beamten konsumierten 2017 pro 100.000 Einwohner 3,0 Personen Drogen.

Bei den 14- bis 19-Jährigen verfünffachte sich die Zahl sogar und stieg von 0,8 auf 4,1. Auch bei den 20-Jährigen stieg die Zahl der registrierten Marihuana-Fälle von 4,9 auf 9,4, was ebenfalls ein enormer Zuwachs seit 2013 ist. Selbst bei den 40- und 50-Jährigen stieg die Anzahl der Personen auf 1,8 beziehungsweise 0,3 Personen an, was deutlich unter der Gesamtrate von 3,0 pro 100.000 Einwohner liegt.

Während einer Umfrage, an der rund 500 Personen teilnahmen, sagten nur etwa 30 Prozent, dass sie den Marihuana-Konsum im Vergleich zu etwa 70 Prozent bei Stimulanzien für gefährlich halten. Außerdem gaben 42,9 Prozent der Befragten in den 40er Jahren an, dass sie „Gras“ aus Neugierde konsumierten. Bei den unter 20-Jährigen waren es 66,3 Prozent. Laut der japanischen Regierung sind gefährliche Drogen solche, die chemische Substanzen enthalten, Halluzinationen verursachen oder eine stimulierende Wirkung haben, weshalb viele Menschen Marihuana als weniger gefährlich ansehen.

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Außerdem gaben 63,7 Prozent an, dass sie mit dem Marihuana-Konsum anfingen, nachdem sie von Gleichaltrigen beeinflusst wurden. Nur 22,6 Prozent fingen von sich aus mit dem Konsum an. Mehr als 80 Prozent der unter 20-Jährigen wurde die Droge angeboten, bei den 20-Jährigen waren es etwa 70 Prozent und bei den 30-Jährigen nur noch rund 50 Prozent. Unter den gesamten Marihuana-Fällen von 2017 waren 2.505 Menschen im Besitz von Marihuana, 168 handelten mit der Droge, 67 schmuggelten die Droge und 138 Menschen waren am Anbau beteiligt.

Außerdem soll auch ein japanisches Verbrechersyndikat mit einer kriminellen vietnamesischen Gruppe zusammengearbeitet haben, um Marihuana zu züchten. Insgesamt ist die Polizei 2017 bei 13.542 Personen in Drogenfällen vorgegangen. Allerdings sank die Zahl der untersuchten Fälle von Stimulanzien gegenüber dem Vorjahr leicht auf 10.113. Dafür stiegen aber die Fälle, die mit Kokain zusammenhängen, um das Vierfache auf 177 Fälle seit 2013.

Insgesamt haben die Behörden letztes Jahr 1.118,1 Kilogramm Stimulanzien beschlagnahmt, sodass die 1.000 kg-Marke ein zweites Mal in Folge überschritten wurde. Synthetische Drogen, einschließlich MDMA (Methylendioxy-N-methylamphetamin), ein Bestandteil einiger Drogen, der auch in Ecstasy enthalten ist, lagen bei 3.181 Pillen. Außerdem konnten die Behörden 9,6 Kilo Kokain aus dem Verkehr ziehen.

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