Laut einem Test der japanischen Sportagentur werden die Kinder in Japan zunehmend adipös. Die Fettleibigkeitsrate unter Fünftklässlern und Jungen im zweiten Jahr der Junior High School ist laut des Ministeriums mittlerweile auf Rekordhoch.
Zwischen April und Juli letzten Jahres wurde an allen staatlichen, öffentlichen und privaten Einrichtungen Japans ein Test zur körperlichen Fitness und zu den motorischen Fähigkeiten von insgesamt etwa 1,9 Millionen Grundschülern der fünften und der zweiten Klasse der Junior High School durchgeführt.
Kinder erreichten beim nationalen Test die niedrigste Punktzahl seit 2008
Die Gesamtpunktzahl, die in acht Sportdisziplinen erzielt wurde, markierte sowohl für Grundschüler als auch für Mittelschüler den bisher niedrigsten Wert seit 2008.
Es wurden auch Veränderungen in den Lebensgewohnheiten bei den Kindern unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass der Anteil der Schüler, die vier oder mehr Stunden am Tag am Handy, der Spielkonsole, dem TV oder dem PC verbringen, deutlich gestiegen sind. Außerdem frühstücken immer weniger Kinder und schlafen 8 oder mehr Stunden am Tag, was das Ministerium als Störung des Lebensrhythmus deutet.
Die Agentur geht davon aus, dass der Anstieg an korpulenten Kindern durch den Rückgang der körperlichen Fitness zurückzuführen sei, der durch einen veränderten Lebensstil ausgelöst wird. Darunter wird vermutet, dass die Gewohnheit, Masken zu tragen, einer der Gründe für den sinkenden Zeitaufwand für körperliche Betätigung sei, da man versucht, schwere körperliche Anstrengungen zu vermeiden.
Obwohl die Behörde die Schulen über die örtlichen Schulämter darüber informiert, dass das Tragen von Masken im Sportunterricht nicht notwendig ist, gibt es zahlreiche Fälle, in denen Schulen ihre Schüler weiterhin mit Masken trainieren lassen, weil sie das Risiko einer Infektion fürchten.
Fettleibigkeit nimmt zu
Der Prozentsatz der Kinder, die insgesamt sieben oder mehr Stunden pro Woche für körperliche Aktivität aufwenden, ist in keiner Altersgruppe auf das Niveau vor der Pandemie zurückgegangen. Selbst bei den Jungen der fünften Klasse, die sich im Vergleich zu den Ergebnissen des Schuljahres 2021 am stärksten verbessert haben, lag der Prozentsatz bei 50,1 Prozent und damit etwa 5 Prozentpunkte niedriger als 2017.
4,5 Prozent der Jungen in der fünften Klasse gelten als adipös, das sind 1,4 Punkte mehr als bei der Erhebung für das Schuljahr 2021. Bei Mädchen in der fünften Klasse beträgt der Anteil 9,8 Prozent, ein Anstieg um einen Punkt.
Bei den Schülern der Mittelstufe lag die Adipositas-Rate bei den Jungen der zweiten Klasse bei 11,4 Prozent, ein Anstieg um 1,4 Punkte. Die Adipositas-Raten aller Gruppen, mit Ausnahme der weiblichen Schüler der zweiten Klasse der Junior High School, erreichten Rekordhöhen.
