Japans Landwirte haben immer mehr mit explodierenden Preisen für Düngemittel und andere für die Landwirtschaft und Viehzucht notwendige Güter zu kämpfen.
Insbesondere die Getreidepreise steigen aufgrund des Rückgangs der Exporte aus Russland und der Ukraine sprunghaft an, was die Preise für Mischfuttermittel in die Höhe treibt. Für die meisten Erzeuger ist es zudem schwierig, die gestiegenen Kosten an die Käufer weiterzugeben, auch wenn immer mehr es mittlerweile tun.
Hohe Kosten machen sich beim Einkommen der Landwirte bemerkbar
Die Verkaufspreise für frische Lebensmittel, wie z. B. Gemüse, werden in der Regel durch das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage bestimmt, da es schwierig ist, die Produktionsmenge schnell anzupassen.
„Höhere Preise für die zur Produktion benötigten Güter führen daher direkt zu einem Rückgang des Nettoeinkommens der Landwirte“, betont Toru Nakaya, Leiter des Zentralverbandes der landwirtschaftlichen Genossenschaften.
Die Getreidepreise sind aufgrund von Missernten gestiegen. Die Situation verschärfte sich weiter, als die russische Invasion der Ukraine Versorgungsängste auslöste, was dazu führte, dass die Weizenfutures an der Chicago Mercantile Exchange zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder ihre Rekordhöhen erreichten. Auch die Preise für Mischfuttermittel stiegen drastisch an.
Düngemittel ist von den steigenden Rohstoffpreisen, einschließlich Phosphor und Kalium, betroffen. Japan bezieht etwa 90 Prozent seines Phosphors aus China. Die Preise sind sprunghaft angestiegen, seit die chinesische Regierung die Ausfuhren des Landes beschränkt hat.
Auf Russland und Belarus entfallen zusammen 25 Prozent des von Japan bezogenen Kaliums. Das Land sucht daher andere Bezugsquellen.
Regierung will mit Sofortmaßnahmen helfen
Die National Federation of Agricultural Cooperative Associations (Zen-Noh) hat begonnen, Phosphor aus Marokko zu beziehen. Zen-Noh geht davon aus, dass die Preise für Düngemittel, die ab Herbst verwendet werden sollen, angehoben werden, da die Preise für Düngemittel weltweit hoch bleiben dürften und Landwirte so schnell nicht entlastet werden.
Höhere Preise für Rohöl, das zur Herstellung von Brennstoffen und Abdeckmaterialien für Gartenbauanlagen verwendet wird, und steigende Importpreise infolge der Abschwächung des Yen haben den Landwirten ebenfalls zu schaffen gemacht.
Japans Regierung plant Sofortmaßnahmen zur Unterstützung einer stabilen Lebensmittelversorgung, das in diesem Monat ausgearbeitet werden soll und Teil eines Konjunkturpaketes ist. Experten bezweifeln allerdings, dass es die Regierung schaffen wird, genügend Unterstützung zu leisten, da es an finanziellen Mitteln fehlt und das Ende des Ukraine-Kriegs noch nicht absehbar ist.