Japans langfristige Staatsverschuldung hat laut einer vorläufigen Schätzung Ende März zum ersten Mal die Marke von 1.000 Billionen Yen (ca. 7,3 Billionen Euro) überschritten.
Japans Verschuldung ist bereits die höchste unter den großen Industrienationen und verschlechtert sich damit weiter. Insbesondere die Sozialkosten, die aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung steigen, sorgen für eine Verschlechterung. Weitere Gründe sind die sinkenden Steuereinnahmen und die Subventionspakete, die die von der Pandemie schwer getroffene Wirtschaft wiederbeleben sollten.
Staatsverschuldung steigt seit Jahren an
Die Staatsverschuldung Japans ist in den letzten 10 Jahren um das 1,5-fache gestiegen. Die genauen Daten wird das japanische Finanzministerium im Mai veröffentlichen. Bei der langfristigen Staatsverschuldung werden einige Arten von Anleihen ausgeschlossen.
Für das am Freitag begonnene Haushaltsjahr 2022 hatte die japanische Regierung Rekordausgaben von über 107 Billionen Yen eingeplant. Die größten Ausgabefaktoren sind die Sozialkosten und die Ausgaben für das Militär.
Die japanische Regierung rechnet im Haushaltsjahr mit 65 Billionen Yen (ca. 480 Milliarden Euro) an Steuereinnahmen, den Rest der Rekordausgaben soll mit der Ausgabe von Anleihen gedeckt werden, was die Staatsschulden weiter in die Höhe treiben wird.
Zinszahlen erreichen 8,2 Billionen Yen
Die zu erwartenden Zinszahlungen werden sich im Geschäftsjahr auf 8,2 Billionen Yen belaufen (ca. 60 Milliarden Euro). Um die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zu finanzieren, hat die Regierung seit dem Haushaltsjahr 2020 mehrere Nachtragshaushalte aufgestellt, ein weiterer Faktor, der Japans Haushaltslage belastet.
Ein weiterer Nachtragshaushalt soll noch vor den Oberhauswahlen aufgestellt werden, um die Wirtschaft zu unterstützen, die mit einem Preisanstieg bei Öl, Gas und Rohstoffen zu kämpfen hat.