Die japanische Polizei macht Ernst und greift bei der Yakuza immer mehr durch, etwas, dass vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.
Am 7. Januar sperrte die Polizei das Hauptquartier der Yamaguchi-gumi im Nada Ward in Kobe, auch in Chuno Ward wurde den Mitgliedern der Zutritt verwehrt.
Hartes Durchgreifen der Polizei
Sollte nun ein Mitglied der Yakuza-Gruppe versuchen, das Hauptquartier zu betreten, werden sie direkt verhaftet. In den Städten, in denen die Yakuza ein Büro unterhält, patrouilliert die Polizei mittlerweile sehr oft, auch vor den Wohnungen der Mitglieder ist die Polizeipräsenz stark gestiegen.
Auch Restaurants, die von der Yakuza betrieben werden, werden stärker von der Polizei kontrolliert.
Zudem hat die Polizei die Gebiete, in denen es Yakuza-Mitgliedern verboten ist herumzulaufen, ausgeweitet. Sollten nun an diesen bestimmten Orten fünf oder mehr Yakuza auftauchen, werden sie direkt festgenommen.
Gleiches gilt für Fahrten in Zügen, denn auch hier dürfen Yakuza-Mitglieder nicht in Gruppen auftreten.
Angesichts der Schwierigkeit, Bandenmitglieder vor Ort zu identifizieren, besteht der praktischere Ansatz darin, Verhaftungen vorzunehmen, nachdem die Aufnahmen der Sicherheitskameras über solche Zusammenkünfte untersucht wurden.
Als Gegenmaßnahme hat die Yamaguchi-gumi ihr Hauptquartier bereits in die Präfektur Mie verlegt, um sich den verstärkten Kontrollen zu entziehen.
Die Chefs der Yakuza-Clans haben ihre Mitglieder bereits angewiesen, Verhaftungen auf jeden Fall zu vermeiden.
Befürchtungen, dass die Yakuza in den Untergrund geht
Einige Polizeibeamte haben die Befürchtung geäußert, dass das scharfe Vorgehen Bandenmitglieder dazu zwingen wird, ihre Aktivitäten in den Untergrund zu verlagern.
Obwohl dies zu einer geringeren Präsenz von Gangs in den Vergnügungsvierteln führen könnte, könnte das Vakuum durch Gruppen jüngerer Unruhestifter, die nicht direkt mit der Yakuza in Verbindung stehen, gefüllt werden.
Seit ihrer Aufspaltung im Jahr 2015 sind die Yamaguchi-gumi und die Kobe Yamaguchi-gumi, sowie die ihnen angeschlossenen Gangs, in einem Bandenkrieg verwickelt. Die Ankündigung, dass die Gruppen einen Sonderstatus erhalten würden, erfolgte, nachdem im November in Amagasaki, Präfektur Hyogo, ein älteres Yakuza-Mitglied mit einem Sturmgewehr getötet wurde.
Das überarbeitete Gesetz zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, das im Oktober 2012 in Kraft trat, erlaubte es den Kommissionen für öffentliche Sicherheit, Gangs für eine strengere Kontrolle zu benennen.
Bei insgesamt 47 Vorfällen kamen 14 Menschen ums Leben, darunter ein 34-Jähriger, der in einem Krankenhaus erschossen wurde. Er war für ein Bandenmitglied gehalten worden.
Die beiden rivalisierenden Gangs, Dojin-kai und Kyushu Seido-kai, erhielten im Dezember 2012 einen Sonderstatus. Neben einer strengeren Kontrolle versuchte die Polizei auch, die beiden Gruppen zu schwächen.
In den 18 Monaten nach der Sonderbestimmung kam es zu einem rapiden Rückgang der Mitgliederzahlen der beiden Yakuza-Gruppen.
MA