Viele Menschen in Japan sind sich zwar der Pandemie bewusst, doch die soziale Distanzierung klappt noch nicht sehr gut. Erst am Wochenende wurde berichtet, dass die Einkaufspassagen in Tokyo voller Menschen war.
Japans Premierminister forderte die Menschen einige Male auf, dass sie auf soziale Distanzierung achten, nun noch einmal nachdrücklicher.
Premierminister warnt vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems
Der Premierminister wies darauf hin, dass die soziale Distanzierung wichtig sei, um einen Zusammenbruch des japanischen Gesundheitssystems zu verhindern.
„Bitte vermeiden Sie Reisen außerhalb der Stadt“, sagte Abe am Dienstag. Krankenhäuser seien bereits überlastet und Infektionen müssten verlangsamt werden. „Ich bitte Sie alle um weitere Zusammenarbeit.“
Die japanische Regierung bittet seit dem 7. April regelmäßig darum, dass die Menschen zu Hause bleiben und ihre sozialen Interaktionen um bis zu 80 Prozent reduzieren. Mehrere Umfragen zeigen jedoch, dass die Menschenmassen zum Beispiel an belebten Bahnhöfen, sich nur wenig reduziert hat. In Innenstädten, in denen Lebensmittelgeschäfte und Restaurants geöffnet haben, gibt es so gut wie keine Änderungen.
Vergangenes Wochenende unternahmen Menschen aus städtischen Gebieten, wie Tokyo, Ausflüge in ländliche Regionen, was das Risiko, dass der Virus schneller im Land verteilt wird, vergrößert.
Reisewelle zur Golden Week befürchtet
Japans Premierminister wird immer wieder für seine langsame Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie kritisiert. Vergangene Woche erweiterte er den Ausnahmezustand, der in sieben Präfekturen ausgesprochen wurde, auf ganz Japan.
Damit soll verhindert werden, dass die Menschen durch das Land reisen, allerdings befürchten viele Präfekturen, dass es zur Golden Week zu einer Reisewelle kommen wird.
Die Zahl der Infizierten stieg in Japan mittlerweile auf über 11.000, Tokyo meldet weiterhin pro Tag über 100 neue Infektionen.