Anlässlich des Frühlingsfestes des Yasukuni-Schreins sendete Japans Premierminister Fumio Kishida Opfergaben an den Schrein, der von China und Korea als Symbol der japanischen Gräueltaten im Krieg angesehen wird.
Dementsprechend stieß die Opfergabe in Südkorea auch auf Irritation, da das Land gerade versucht, die Beziehungen zu Japan zu normalisieren und einen großen Schritt auf den Nachbarn zugegangen ist, in dem man das Abkommen über die Trostfrauen als offiziell bezeichnete.
Tiefe Enttäusche über die Opfergabe des japanischen Premierministers
In einer Erklärung des südkoreanischen Außenministeriums hieß es: „Die südkoreanische Regierung bringt ihre tiefe Enttäuschung und ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, dass der japanische Premierminister erneut für den Yasukuni-Schrein gespendet hat, der vergangene militärische Aggressionen verherrlicht und Kriegsverbrecher ehrt. „Wir fordern die japanische Führung auf, sich der Geschichte zu stellen und durch ihre Handlungen ihre demütige Selbsterkenntnis und wahre Reue für die Vergangenheit zu zeigen.“
Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte, Kishida habe die Spende als Privatmann und nicht in seiner offiziellen Funktion als Premierminister gemacht.
Shinzo Abe und Sanae Takichi besuchten den Schrein
Nach Angaben des Yasukuni-Schreins hat auch Gesundheitsminister Shigeyuki Goto Masakaki-Spenden an den Schrein geschickt.
Der ehemalige Premierminister Shinzo Abe und Sanae Takichi, die Vorsitzende der LDP besuchten den Schrein am 21. April.
Der Yasukuni-Schrein, der im Volksmund auch Kriegsschrein genannt wird, wird als Symbol für Japans Militarismus während der Zweiten Weltkriegs betrachte. Im Schrein werden verurteilte Kriegsverbrecher geehrt, die für viele Gräueltaten verantwortlich sind.
Im Museum, das zum Schrein gehört, werden zudem historische Fakten verdreht und die Kriegsverbrechen verharmlost.
Immer wieder stoßen die Opfergaben und Besuche japanischer Staatschef daher auf Kritik in China und Südkorea. Auch im vergangenen Jahr sendete der ehemalige Premierminister Yoshihide Suga Opfergaben zum Schrein.