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HomeNachrichten aus JapanJapans Promis sind wütend auf die Weiterführung der Abenomask-Kampagne

Stars fordern einen Stopp der Masken

Japans Promis sind wütend auf die Weiterführung der Abenomask-Kampagne

In den letzten Tagen waren mal wieder die kostenlosen Stoffmasken der japanischen Regierung im Gespräch. Der Mundschutz, der mittlerweile nur noch spöttisch Abenomask genannt wird, gehört dabei wohl zu den umstrittensten Maßnahmen Japans im Kampf gegen Covid-19. Die Ankündigung, dass weitere 80 Millionen Exemplare verteilt werden sollen, sorgte jetzt für große Empörung unter Prominenten.

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Unter anderem meldete sich das Idol Kyoko Koizumi, auch Kyon Kyon genannt, zu Wort. Auf Twitter teilte sie einen Link zu einem Artikel, der die Weiterverteilung der Abenomask bestätigt. Sie schrieb dazu nur „Einen Moment Mal!“. Trotzdem verfehlte der Tweet seine Wirkung nicht. Mehr als 6.000 Mal wurde er geteilt und kam auf fast 14.000 Likes.

Geld soll anders genutzt werden

Ein weiterer Promi, der sich meldete, war LaSalle Ishii. Der TV-Star war gleichermaßen von den Neuigkeiten alles andere als begeistert. Er war mit seinem Tweet jedoch etwas direkter. LaSalle Ishii forderte einen Stopp der Kampagne, damit das Geld für die Überschwemmungsgebiete oder medizinische Einrichtungen verwendet wird.

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Er betonte dabei, wie verschwenderisch es sei, Milliarden an Yen für etwas auszugeben, was niemand benutzen wird. Andere Prominente, wie der Komiker Zenjiro, machten auf Twitter gleichermaßen ihrem Ärger Luft. Die Regierung soll laut den meisten mit dem Irrsinn aufhören und das Geld lieber für etwas Sinnvolles verwenden. Bis Dienstag allein kamen auf Twitter 136.000 Tweets mit dem Wort Abenomask zusammen.

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Die Abenomask war in der Vergangenheit von Verschmutzungen und Kontaminierungen geplagt. Dazu passt sie nicht richtig und da mittlerweile Masken wieder regulär im Handel erhältlich sind, sieht die Bevölkerung keinen Grund sie zu benutzen.

Regierung denkt nicht ans Aufhören

Selbst Pflegeeinrichtungen, medizinische Einrichtungen und Kindergärten haben kaum Gebrauch für die Stoffmasken. Teilweise werden sie deswegen zweckentfremdet oder recycelt. Das hält das Gesundheitsministerium jedoch nicht von weiteren Lieferungen ab. Wie am Montag bestätigt wurde, sollen 80 Millionen Masken an derartige Einrichtungen gehen, nachdem bereits 60 Millionen verteilt wurden.

Laut dem Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga sollen die Lieferungen bis Mitte September noch dauern. Die Kosten für die angeblich letzte Lieferung sollen sich auf umgerechnet 200.490.749 Euro belaufen. Ein Regierungssprecher gab auf Nachfrage an, dass kontinuierliche Lieferungen sinnvoll seien, um die starke Nachfrage nach Masken einzudämmen. Dass es keine Knappheit mehr gibt, und das ohne die Hilfe der Abenomask, scheint dabei ignoriert zu werden.

Insgesamt wurden bereits 120 Millionen Masken in Japan verteilt, welche die Regierung um die 401,8 Millionen Euro kosteten. Die Kosten stiegen an, da verseuchte Masken ersetzt werden mussten und die Auslieferung deutlich länger dauerte als geplant. Ursprünglich sollten alle Haushalte bis Ende Mai ihre Abenomask erhalten. Tatsächlich dauerte es jedoch bis Ende Juni.

Kyodo

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