Anzeige
HomeNachrichten aus JapanJapans Regierung soll Sexarbeitern während Coronavirus-Krise helfen

Interessenvertretung bittet Gesundheitsministerium Unterstützungsmaßnahmen anzupassen

Japans Regierung soll Sexarbeitern während Coronavirus-Krise helfen

In Japan verlieren immer mehr Menschen aufgrund der Maßnahmen gegen Covid-19 ihre Arbeit. Eine Gruppe ist davon besonders stark betroffen, die Sexarbeiter. Da dichter menschlicher Kontakt vermieden werden soll, sind die meisten von ihnen arbeitslos. Aus diesem Grund wird die Regierung aufgefordert dieser Berufsgruppe zu helfen.

Anzeige

Die Interessenvertretung Swash forderte die Regierung auf, dass sie Sexarbeiter mit in das neue Subventionsprogramm zur Kompensation von Einkommensverlusten aufnehmen. Die Maßnahmen sind bis jetzt auf Eltern bezogen, die nicht arbeiten konnten, weil sie aufgrund der Schulschließungen auf die Kinder aufpassen mussten. Arbeitslose Eltern oder selbstständige Eltern haben ebenfalls Anspruch auf die Unterstützung.

LESEN SIE AUCH:  In Japan werden Sex-Spielzeuge langsam Mangelware

Sexarbeiter, Hosts und Hostessen sind allerdings von der Maßnahme ausgenommen. Sie stehen damit auf derselben Stufe wie Mitglieder von Verbrecher-Syndikaten, die ebenfalls keinen Anspruch auf die Hilfe haben. Das sorgt besonders in den sozialen Medien für große Empörung und viele finden, dass der Beruf Sexarbeiter und ähnliche Beschäftigungen dadurch diskriminiert werden.

Swash sandte am 2. April dem Gesundheitsminister Katsunobu Kato eine schriftliche Anfrage zur Änderung des Hilfsprogramms. Die Leiterin der Gruppe, Yukiko Kaname, schrieb dazu, dass das Regierungsprogramm Diskriminierung und Vorteile gegenüber Personen in der Sexindustrie fördert.

Anzeige

Ein Beamter des Gesundheitsministeriums gab an, dass die Regierung nicht die Absicht habe Menschen aufgrund ihres Berufs zu diskriminieren. Die Regeln zur Sperrung von Sexarbeitern seien dieselben, wie die für das bestehende Subventionsprogramm zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung. Schon letzte Woche lehnte das Ministerium es ab, über das Programm die Zuschüsse zu ermöglichen.

Kato erklärte bei einer Pressekonferenz, dass es nicht angemessen sei, über die öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen die Sexindustrie zu unterstützen. Er betonte dabei deutlich, dass sie nicht vorhaben die Zielgruppe für das Programm zu ändern. Das bedeutet weiterhin, dass nicht nur Personen in der Sexindustrie leer ausgehen. Auch selbstständige Singles und Personen in anderen Lebenssituationen werden keine Unterstützung bekommen.

TAS

Google News button
Anzeige
Anzeige