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Die japanische Regierung hat einiges aufzuholen

Japans Regierung will ausländische Arbeitskräfte zu ihrem Arbeitsverhältnis ausfragen

Aufgrund des Arbeitskräftemangels ist die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in Japan enorm gestiegen. Um ihren Bedürfnissen in Zukunft besser gerecht werden zu können, sollen mithilfe einer für das Geschäftsjahr 2023 geplanten Umfrage umfassend Daten bezüglich ihrer Arbeitsverhältnisse gesammelt werden.

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Man will sich so unter anderem auch einen Überblick darüber verschaffen, in welchen Bereich sie genau arbeiten und wie sich ihr Einkommen konstituiert.

Ausländische Arbeitnehmende erhalten zu wenig Unterstützung

Im letzten Oktober kletterte die Zahl der ausländischen Arbeitnehmenden auf 1,73 Millionen. Ein Rekordhoch.

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Der japanischen Regierung allerdings standen zur Bewertung ihrer Lage bisher nur verhältnismäßig wenige Daten zur Verfügung. Dazu gehörten Informationen über ihren Aufenthaltsstatus, ihre Nationalität sowie ihre Arbeitsplatzgröße.

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Kritische Stimmen verweisen darauf, dass es der Regierung bisher nicht gelungen ist, angemessene Unterstützungsmaßnahmen für Arbeitskräfte ausländischer Herkunft auf den Weg zu bringen, eben weil sie nicht ausreichend über die tatsächlichen Beschäftigungsbedingungen dieser Menschen informiert war.

Ein umfassendes Fragenkonzept

Ab April soll mit der konkreten Formulierung eines Plans für das neue Umfragesystem begonnen werden. Laut des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales sollen die später daraus entstehenden Datensätze leicht mit den Statistiken über die Arbeitsverhältnisse japanischer Staatsangehöriger verglichen werden können.

Laut eines Zwischenberichts, der Anfang dieses Monats von einem Expertengremium zusammengestellt wurde, wird die neue Statistik zunächst Büros abdecken, die ausländische Arbeitnehmende einstellen.

Technische Praktikant:innen, die im Rahmen eines staatlich geförderten Programms eingestellt wurden, sollen dabei ebenfalls berücksichtigt werden.

Die Umfrage soll neben grundlegenden Fragen bezüglich des Alters und des Geschlechts auch Fragen zu ihren Japanischkenntnissen, ihrer Muttersprache, der Aufenthaltsdauer und der Höhe der Überweisungen beinhalten.

Auch die Auszubildenden im Blick

Das Ministerium und die Immigration Services Agency planen zusammen noch eine weitere Umfrage, mit der auch die finanzielle Situation ausländischer technischer Auszubildender erfasst werden soll. Geldprobleme scheinen aktuell der Hauptgrund dafür zu sein, dass die betroffenen Auszubildenden ihre Gastfirmen abrupt verlassen.

Jedes Jahr verlassen viele tausende Auszubildende fristlos ihre vorgesehenen Gastbetriebe in der Hoffnung auf bessere Löhne in anderen Firmen.

Kritische Arbeitsverhältnisse für ausländische Arbeitskräfte

Ausländische Arbeitskräfte haben es in Japan nicht selten schwer. Sie werden häufig Opfer von Diskriminierung und sogar Misshandlung.

Die Regierung ist gezwungen, zu reagieren. Inzwischen hat sie die Strafen für den Missbrauch von ausländischen Praktikant:innen verschärft, aber auch diese Maßnahmen reichen noch nicht aus.

Erst Anfang dieses Jahres hatte der japanische Justizminister erneut Maßnahmen gegen die Misshandlung ausländischer Praktikant:innen angeordnet. Ihre Situation gestaltet sich nach wie vor als schwierig, da die Mehrheit der japanischen Unternehmen die Gesetze zu ihrem Schutz ignoriert.

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