Immer mehr japanische Versicherungen versuchen von den Hitzewellen, die das Land immer öfter treffen, zu profitieren und nehmen entsprechende Versicherungen ins Programm auf.
Mehrere Unternehmen haben Policen zur Deckung der Kosten für Krankenhausaufenthalte, intravenöse Infusionen und andere Behandlungen eingeführt.
Versicherungen gehen Risiko ein
Es lässt sich allerdings nicht vorhersagen, wie viele Menschen einen Hitzschlag erleiden werden, daher ist so das auch gleichzeitig ein Risiko für die Versicherungen, sollte die Zahl der Menschen ansteigen.
Seit Ende Juni haben die Temperaturen in ganz Japan wieder einmal Rekordhöhen erreicht. Und die Anzahl der Hitzewellen nimmt jährlich zu. In diesem Jahr kommt hinzu, dass die Menschen aufgrund der anhaltenden Pandemie weiterhin Masken tragen. Daher gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Menschen, die einen Hitzschlag erleiden, weiter zunehmen wird.
Die zur Sumitomo Life Insurance gehörende Aiaru Small Amount & Short Term Insurance brachte bereits im April eine spezielle Police für Hitzschlag auf den Markt, die als Erste ihrer Art in der japanischen Versicherungsbranche bezeichnet wird.
Die Versicherungsnehmer können ihre Versicherungszeiten selbst bestimmen, wobei die Preise bei 100 Yen (ca. 0,75 Euro) pro Tag beginnen, das monatliche Basispaket beginnt bei 220 Yen (ca. 1,64 Euro) pro Monat.
Herkömmliche Versicherungen sind für Krankenhausaufenthalte aufgrund eines Hitzeschlags üblich. Mit dem neuen Angebot haben die Versicherten jedoch auch Anspruch auf Auszahlungen, wenn sie ambulant intravenöse Infusionen erhalten. Die Leistung liegt zwischen 5.000 Yen (ca. 37,36 Euro) und 30.000 Yen (ca. 224 Euro).
Sompo Japan Insurance bietet seit Juli eine Erweiterung ihrer Unfallversicherung an, die Leistungen für Personen vorsieht, die aufgrund eines Hitzeschlags sterben, ins Krankenhaus eingeliefert werden oder sich in ein medizinisches Zentrum begeben.
Zahl der Menschen mit einem Hitzschlag nimmt in Japan zu
Die Zahl der Menschen, die einen Hitzschlag erleiden, lag in Japan laut der Behörde für Brand- und Katastrophenschutz von 2015 bis 2017 zwischen Juni und September bei etwa 40.000 bis 50.000.
Im Jahr 2018 lag die Zahl bei über 90.000, was zum Teil auf die weitaus höheren Temperaturen in diesem Sommer zurückzuführen ist. In den Jahren 2019 und 2020 wurden über 60.000 Patienten gemeldet.
Die Japanische Meteorologische Agentur sagt voraus, dass die Temperaturen in diesem Sommer bis September höher sein werden als üblich. Das könnte dazu führen, dass mehr Menschen von der Hitze betroffen sind.