Während der Pandemie sind die Fälle von häuslicher Gewalt stark gestiegen. Es zeigte sich dabei auch, dass Japan deutlich mehr gegen das Problem unternehmen muss. Eine neue Studie belegt nun, wie schlimm die Situation wirklich ist.
Die japanische Regierung veröffentlichte am Freitag eine Umfrage zur häuslichen Gewalt. Das Kabinettsbüro hatte die Studie zwischen November und Dezember letzten Jahres durchgeführt. Befragt wurden 5.000 Männer und Frauen ab 20 Jahren, wobei 3.438 von ihnen gültige Antworten gaben.
Auch Männer werden Opfer von häuslicher Gewalt
2.591 Personen befanden sich in einer Ehe oder waren verheiratet. Es zeigte sich dabei, dass eine von vier Frauen und ein Mann von fünf Gewalt durch den Partner erfährt. 25,9 Prozent der Frauen hatten demnach mindestens einmal Gewalt erfahren. Bei den Männern waren es 18,4 Prozent.
Von den Betroffenen gab eine große Zahl an, dass sie sich keine Hilfe suchten. Bei den Frauen waren es 41,6 Prozent und bei den Männern 57,1 Prozent, die mit niemandem über die Übergriffe sprachen oder ein Hilfszentrum aufsuchten. Besonders bedenklich sind die Zahlen, weil 18 Prozent der weiblichen Opfer angaben, dass sie um ihre Leben fürchteten.
Problem ist schon lange bekannt
Das Kabinettsbüro erklärte zu der Studie, dass sie zeigt, dass ein System notwendig ist, welche den Opfern den Zugang zu Beratungsdiensten einfacher machen. Dass die Regierung dringend reagieren muss, zeigte sich bereits bei den offiziellen Zahlen vom letzten Jahr.
Die gemeldeten Fälle an häuslicher Gewalt sind laut den Beratungsstellen zu einem Rekordhoch angestiegen, was damit erklärt wird, dass die Menschen nun eher zu Hause sind und ihren Frust in Aggressionen ausdrücken. Trotzdem gab es bisher kaum wirkliche Maßnahmen von der Regierung, die nur angab, dass sie die Situation genauer untersuchen wollen.