Viele junge Menschen in Japan wollen keine Auffrischungsimpfung, was die Gesundheitsbehörden zunehmend beunruhigt. Die Gründe dafür sind allerdings nicht Bedenken wegen des Impfstoffes, sondern Probleme einen Impftermin zu bekommen und die Tatsache, dass während des „Quasi-Notstands“ viele die Regeln ignoriert haben.
Die örtlichen Behörden bemühen sich, diese Gruppe dazu zu bewegen, sich boostern zu lassen, da die Zahl der Neuinfektionen insbesondere bei Menschen in den 20ern deutlich ansteigt.
Zahl der Neuinfektionen bei jungen Menschen in Japan steigt an
Der Anstieg begründet sich darin, dass im Moment zahlreiche Schulen und Unternehmen Veranstaltungen und Feierlichkeiten abhalten, bei denen viele Menschen anwesend sind.
Da jüngere Menschen wieder mehr unterwegs sind, befürchten die Gesundheitsbehörden, dass die Zahl der Infektionen wieder stärker ansteigen könnte. Ein Effekt, der bereits bei der sechsten Infektionswelle beobachtet wurde.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums entfielen Anfang Januar fast 40 Prozent der landesweiten Neuinfektionen auf Patienten in den 20er-Jahren.
In der Woche bis zum 4. April machten Menschen in den 20ern insgesamt 20,9 Prozent aller Infektionen in Tokyo aus. Damit waren sie zum ersten Mal seit fast zwei Monaten die größte Altersgruppe bei den Infizierten.
Anzeichen einer neuen Infektionswelle
Dieser Anstieg ist für viele Gesundheitsexperten ein Anzeichen dafür, dass eine weitere Infektionswelle auf Japan zurollt, auf die sich auch die Gesundheitszentren im Land bereits vorbereiten.
Daten der Stadtverwaltung von Tokyo zeigen, dass der Anteil der Menschen in Tokyo, die eine Auffrischungsimpfung bekommen haben, aktuell bei 43,6 Prozent liegt. Bei Menschen zwischen 20- bis 29-Jahren liegt sie bei 24,7 Prozent und damit niedriger als in allen anderen Altersgruppen. Auch in Osaka ist die Rate mit 16,1 Prozent sehr niedrig.