Zwei Jahre ist es seit Montag her, dass heftige Regenfälle im Westen Japans Chaos und Zerstörung anrichteten. Auch wenn der größte Teil der Schäden weggeräumt ist, benötigen die Regionen weiterhin Hilfe, wie eine Umfrage von NHK herausfand.
Nach wie vor haben viele Menschen kein Zuhause und müssen in temporären Wohnungen oder Notunterkünften leben. Zurzeit leben noch 4.300 Menschen aus 1.885 Haushalten nicht in ihren eigenen Häusern. 3.058 Personen aus 1.310 Haushalten stammen aus der Präfektur Okyama. Hiroshima kommt auf 589 Personen aus 257 Haushalten und Ehime verzeichnet 562 Personen bei 268 Haushalten.
Wohnungen lassen auf sich warten
Aufgrund von Covid-19 müssen viele wohl noch länger in den Unterkünften bleiben. So gibt es Probleme beim Bau von Sozialwohnungen und der Weitervermittlung. In Hiroshima wurde der Bau von Wohnungen so stark beeinträchtigt, dass die Pläne der Fertigstellung bis auf Ende Juli verschoben werden mussten.
Viele der Menschen fühlen sich isoliert und haben Angst, dass sich ihre Gesundheit durch ihre aktuelle Situation verschlechtert. Tatsächlich ist das keine unbegründete Sorge, da vor allem ältere Menschen häufig in den Unterkünften gesundheitliche Problem entwickeln. Dass das ein ernsthaftes Problem ist, zeigen die aktualisierten Todeszahlen.
Todeszahlen sind gestiegen
Bis zum 1. Juli starben in 14 Präfekturen 305 Menschen durch das Unwetter oder gelten immer noch als vermisst. Laut der Umfrage waren von den 296 offiziellen Todesfällen 222 auf direkte Ursachen durch die Katastrophe zurückzuführen. Die meisten starben dabei durch Erdrutsche oder kamen durch die Überschwemmungen zu Tode. Die anderen 74 Personen starben an den Folgen des Unwetters, was im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 22 Personen ist.
Am höchsten waren die Zahlen in der Präfektur Hiroshima mit 149 Todesfällen, von denen 40 direkt auf Ursachen durch die Katastrophe zurückgehen. Okayama kam auf 89 Todesfälle mit 28 Opfern durch verbundene Ursachen. 33 Tote waren es in Ehime mit sechs Toten mit Ursachen in Bezug auf das Unwetter.
Sorge um die Zukunft
Der Schock sitzt bei den Menschen noch tief, wie die Trauerfeiern am Montag zeigten. Gedenkfeiern in den Präfekturen Hiroshima und Okayama mussten aufgrund von Covid-19 ihre Veranstaltungen drastisch verkleinern und mit nur wenigen Teilnehmern durchführen.
Der Bürgermeister von Horshima, Kazumi Matsui, versprach, dass sie sich besser auch Naturkatastrophen vorbereiten wollen. Sie wollen sich für Maßnahmen anstrengen, um den Menschen ein sicheres und friedliches Leben zu ermöglichen.
Ein 46 Jahre alter Überlebender, der seine Mutter und ältere Schwester verlor, erklärte, dass sie der Herausforderung gegenüberstehen, die Todesfälle bei dem immer extremer werdenden Wetter zu minimieren. Tatsächlich wird sich die Lage für Japan aufgrund des Klimawandels für die Zukunft nicht bessern und auf das Land kommen deutlich mehr Naturkatastrophen zu.