Japans größte Wirtschaftslobby Keidanren hat weitere Lockerungen der japanischen Einreisebeschränkungen gefordert, da die Beschränkungen die Ausbreitung der Omikron-Variante in Japan nicht verhindert haben.
Der Vorsitzende Masaku Tokura sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Entscheidung, die tägliche Obergrenze für die Einreise nach Japan auf 5.000 zu erhöhen, nicht ausreiche.
Keidanren fordert den Einsatz digitaler Technologie, um mehr Menschen ins Land zu lassen
Der Vorsitzende von Keidanren sagte, er glaube, die wahren Gründe für die mangelnde Entspannung seien die komplizierten Einwanderungs- und Rückverfolgungsverfahren für Personen, die nach Japan einreisen. Um den, seiner Meinung nach, bestehenden Engpass zu beseitigen, forderte Tokura, dass die Regierung mehr digitale Technologie einsetzt.
Allerdings bezeichnete er die Entscheidung der Regierung, die Maßnahmen ab März zu lockern, als ersten Schritt um den Weg zu ebnen, der es den Menschen ermöglicht, international zu reisen.
Ebenfalls am Montag forderte die amerikanische Handelskammer in Japan eine Anhebung der Obergrenze für die Einreisezahlen und eine Straffung der „albtraumhaften“ bürokratischen Prozesse, während sie die begrenzte Öffnung der Grenzen begrüßte.
Christopher LaFleur, Sonderberater der Handelskammer, sagte gegenüber Bloomberg TV, dass die nächste Woche beginnende schrittweise Lockerung einiger der strengsten Pandemie-Grenzkontrollen der Industrieländer, von der Geschäftswelt genau beobachtet werden würde.
„Als Japan im November letzten Jahres eine Öffnungspolitik ankündigte, die es drei Wochen später wieder zurücknehmen musste, hat es einen bürokratischen Alptraum errichtet“, so LaFleur. „Diese müssen gestrafft werden und Japan muss für diese Bemühungen die erforderlichen Ressourcen bereitstellen“.
Japan muss weiterhin wachsam bleiben
Japans Premierminister kündigte vergangene Woche an, dass die Einreisebeschränkungen ab dem 1. März gelockert werden, nachdem die Kritik aus der Wirtschaft und von Studierenden immer lauter geworden ist.
Bei der Ankündigung der Lockerung in der vergangenen Woche sagte der Premierminister, dass sich das Tempo der Infektionen verlangsame, fügte jedoch hinzu, dass weiterhin Vorsicht geboten sei und Japan es sich nicht leisten könne, seine Wachsamkeit zu vernachlässigen, da es immer noch zu einem verzögerten Anstieg schwerer Fälle kommen könne.
Ab 1. März dürfen daher wieder Menschen einreisen, die nicht als Touristen nach Japan kommen, allerdings nur 5.000 Personen pro Tag.
Für viele Präfekturen gilt allerdings bis zum 6. März der „Quasi-Notstand“, da das Gesundheitssystem immer noch stark überlastet ist.