Japan besitzt viele traditionelle Spiele wie Go oder Shogi, die sich immer noch großer Beliebtheit erfreuen. Etwas einfacher in den Regeln ist hingegen das Kendama, ein Holzspielzeug, das eigentlich für Kinder gedacht ist. Bei den Kendama Weltmeisterschaften in Tokyo zeigten jedoch ebenfalls Erwachsene ihr Können und kämpften um den Titel.
Am Sonntag nahmen 40 Personen an der Meisterschaft teil, die den offiziellen Titel JKA World Open Kendama Festa trägt. Ausgetragen wurde er von der Japan Kendama Association (JKA). Mit dabei waren frühere Weltmeister und der Sieger des letzten Jahres, aus den USA kommt. Ebenfalls nahmen zahlreiche Kinder teil und zeigten, dass sie genauso gut mit dem Spielzeug umgehen konnten, wie die Großen. Teilnehmen durfte allgemein jeder, der 13 Jahre oder älter war. Für Grundschüler gab es einen zusätzlichen separaten Wettbewerb.
In der Vorrunde mussten Teilnehmer gegeneinander ihre Tricks auf der Bühne zeigen. Aus einer Liste von 12 Tricks mussten sie zufällig ausgewählte vorführen. Wer zuerst zwei Punkte hat, kam eine Runde weiter. Bei Gleichstand schied der aus, der zuerst einen Fehler machte. Beim anschließenden Finale traten die letzten beiden gegeneinander an und mussten so viele zufällig ausgewählte Tricks meisten, wie möglich. Wer die meisten Punkte erreichte, gewann.
Trinkspiel wird zum Spielzeug für Kinder
Ein Kendama besteht aus einem hölzernen Griff, der an einen Hammer mit einer Spitze erinnert. An ihm ist mit einer Schnur eine Holzkugel mit Loch befestigt. Kinder versuchen beim Spielen die Kugel mit einer Schwungbewegung auf die Spitze zu schleudern. Mittlerweile gibt es jedoch viele weitere offizielle Tricks, die weitaus mehr Geschicklichkeit erfordern. Erste Aufzeichnung von dem Kendama gab es seit dem 16. Jahrhundert in Frankreich. Einige Experten glauben jedoch, dass es noch viel älter ist.
In Japan tauchte es während der Edo Zeit erstmals in Nagasaki auf, wo erst als Trinkspiel zum Einsatz kam. Später spielten in der Meiji Zeit dann vor allem Kinder und Frauen damit. In der Zeit bekam das Geschicklichkeitsspiel ebenfalls seine häutige bekannte Form.
Quelle: NHK