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Bäume verursachen Probleme

Kirschblüten bereiten in Japan immer mehr Kopfzerbrechen

Die Kirschblüten in Japan sind über die Landesgrenzen berühmt, doch im Land selbst sorgt sie immer öfters für Probleme, denn viele Bäume sind krank und drohen abzusterben.

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Kurz bevor die Blüten anfangen zu blühen, ist das Land in heller Aufregung, Meteorologen starten ein Wettrennen darum, wann die Blütezeit beginnt und viele Menschen in Japan sind voller Vorfreude auf das gemeinsame Picknick in den Parks.

Somei-Yoshino – der König der Kirschblüten in Japan

In Japan sind mehr als 90 Prozent der Kirschblüten von der Sorte Somei-Yoshino und die Blütezeit ist ca. eine Woche später bereits wieder vorbei. Das Besondere an dieser Kirschbaum-Sorte ist, dass sie in einer Region fast gleichzeitig anfangen zu blühen. Der Grund dafür ist, dass die Bäume Klone eines einzigen Exemplars sind.

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So schon wie die Kirchblütenzeit in Japan auch ist, so viele Probleme gibt es auch, denn die Sorte ist anfällig für Krankheiten und sie neigt dazu, sehr groß zu werden, für städtische Gebiete zu groß.

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Als die Stadtentwicklung Japan zwischen den 1950er und 1980er-Jahren überrollte, wetteiferten die Städte darum, unzählige schnell wachsender Somei-Yoshino-Bäume zu pflanzen.

Jahrzehnte später wurden viele dieser Bäume nicht richtig beschnitten, sodass sie anfällig für eine Infektion namens „Hexenbesen“ wurden, die die Zweige verformt, die Blüte verhindert und die Bäume abtöten kann.

Somei-Yoshino wird auch sehr groß, in manchen Fällen so hoch wie fünfstöckige Gebäude,  mit ausladenden Ästen, die sich von riesigen Stämmen ausbreiten, die Hohlräume bilden können, und sperrigen Wurzeln, die Straßenbeläge aufbrechen können.

Ältere Bäume sind während der Taifun-Saison in Japan gefährdet, sodass mittlerweile immer öfters von den Behörden darüber nachgedacht wird, die Bäume zu ersetzen.

Anwohner wollen keine Veränderung

Dies wiederum stößt bei Anwohnern allerdings auf Widerstand, so haben die Behörden im Tokyoer Stadtteil Kunitachi fast 30 Jahre gebraucht, um 80 der 210 Bäume zu entfernen, die bereits zu krank waren, um sie erhalten zu können.

Ryusuke Endo, Mitarbeiter der Abteilung für Straßen und Verkehr der Stadt sagt dazu: „Die Bäume bilden jeden Frühling einen eleganten Blumentunnel und die Anwohner wollten sie erhalten. Einige Menschen zogen extra hierher, um sich an ihnen zu erfreuen und kauften Wohnungen entlang der Straße.“

In Yokohama sorgte die Ankündigung, dass 300 Bäume an einer viel befahrenen Straße gefällt werden muss, für einen Aufschrei in der Öffentlichkeit.

Mittlerweile gibt es Baumschulen, die versuchen andere Sorten zu fördern, zum Beispiel Jindai-Akebonoi, die mittlerweile in Kunitachi gepflanzt wird. Auch die Flower Assocition of Japan versucht, diese Sorte zu fördern.

Allerdings ist man sich in Japan sicher, die Kirschblüte der Somei-Yoshino wird niemals entthront werden, selbst wenn sich in Japan eine gewisse Artenvielfalt durchsetzten wird.

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