Klimaaktivisten haben bei der Singapur Exchange (SGX) eine Beschwerde gegen Japans größten Stromerzeuger JERA eingereicht. Laut den Aktivisten hat das Unternehmen die Risiken im Zusammenhang mit seiner 300 Millionen Dollar (ca. 279 Millionen Euro) schweren Anleiheemission an der Börse im vergangenen Jahr nicht vollständig offengelegt.
Die Organisation Market Forces fordern die SGX auf, den Prospekt von JERA für die fünfjährige Anleihe zu untersuchen und argumentierten, dass die Offenlegung der systemischen Risiken von Investitionen in Flüssigerdgas (LNG) durch das Unternehmen sehr mangelhaft ist, da Risiken nicht offengelegt worden sind.
Stromerzeuger veröffentlichte mangelhafte Informationen
Im 91-seitigen Prospekt wurden unter anderem ein Rechtsstreit in Australien und Geschäftspläne zur Bewältigung einer möglicherweise schnellen Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie weggelassen.
Außerdem soll die Beschreibung der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das LNG-Geschäft von Japans größten Stromerzeuger mangelhaft sein.
„Diese Auslassungen sind angesichts des erheblichen Engagements von JERA in der LNG-Industrie und der Übergangsrisiken, denen diese Industrie ausgesetzt ist, sowie der finanziellen Auswirkungen, die Rechtsstreitigkeiten auf wichtige JERA-Projekte haben können und haben, von wesentlicher Bedeutung“, so ein Sprecher von Market Forces. „Solange diese Auslassungen nicht korrigiert werden, können die Investoren keine fundierte Bewertung der erwarteten finanziellen Leistung von JERA vornehmen.“
Einer der weltweit größten LNG-Käufer
JERA ist ein Joint Venture zwischen Tokyo Electric Power und Chubu Electric Power und verfügt über eine Kapazität, die etwa einem Drittel der japanischen thermischen Stromerzeugung entspricht. Zudem ist der Stromerzeuger einer der weltweit größten LNG-Käufer.
Die Beschwerde kommt fast ein Jahr, nachdem Market Forces und vier andere Investorengruppen gemeinsam Tokyo Electric und Chubu Electric aufgefordert haben, die Offenlegung klimabezogener Risiken auf ihren jeweiligen Jahreshauptversammlungen zu verbessern.