Die Kosten für das Staatsbegräbnis des ehemaligen japanischen Premierministers Shinzo Abe steigen weiter an.
Die japanische Regierung teilte am Dienstag mit, dass sie weitere 1,4 Milliarden Yen (ca. 9,9 Millionen Euro) bereitstellen wird, um die Kosten für die Sicherheit und den Empfang ausländischer Würdenträger zu decken.
Staatsbegräbnis kostet mehr als sechsmal so viel wie angekündigt
Ursprünglich erklärte die japanische Regierung, dass das Begräbnis des ehemaligen Premierministers 249 Millionen Yen (ca. 1,7 Millionen Euro) kosten wird.
Da der Widerstand gegen das Staatsbegräbnis in Japan weiter wächst, stoßen auch die deutlich höheren Ausgaben, die sich nun auf über 1,6 Milliarden Yen (ca. 11,3 Millionen Euro) belaufen, auf große Kritik.
So kritisierte Jun Azumi, Vorsitzender der Demokratischen Verfassungspartei Japans, zum Beispiel, dass die Kosten um mehr als das Sechsfache der ursprünglichen Summe angestiegen ist.
Einige Oppositionsparteien haben bereits angekündigt, dass sie die Beerdigung boykottieren werden, da sie das Staatsbegräbnis für verfassungswidrig halten.
Japans Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte auf einer Pressekonferenz, dass 800 Millionen Yen (ca. 5,6 Millionen Euro) für die Sicherheit und 600 Millionen Yen (ca. 4,2 Millionen Euro) für die Vorbereitung des Empfangs ausländischer Würdenträger, die aus rund 50 Ländern nach Japan kommen werden, verwendet werden.
Kosten könnten weiter steigen
Japans Premierminister erklärte allerdings, dass es sich um eine geschätzte Summe handelt und es schwierig ist, Kosten genau zu beziffern, solange die tatsächlichen Kosten nicht nach dem Abschluss des Staatsbegräbnisses geprüft werden.
Neben den zusätzlichen Kosten wurde auch der Ablauf des Staatsbegräbnisses bekannt gegeben. Laut des Plans wird der ehemalige Premierminister Yoshihide Suga, der direkte Nachfolger von Shinzō Abe, im Namen von Abes Freunden eine Rede halten, ebenso die Vorsitzenden aller LDP-Fraktionen.
Shinzō Abe wurde im Juli von einem Mann während einer Wahlkampfrede in Nara erschossen. Bei seiner Vernehmung sagte der Täter, dass er Abe für seine Verbindung zur Vereinigungskirche töten wollte, da die Sekte seine Familie finanziell ruiniert hatte.
Seitdem sind die Verbindungen zwischen der Politik und der Sekte in Japan in den Fokus gerückt, insbesondere die von LDP-Mitgliedern, was dazu führt, dass die Umfragewerte für das japanische Kabinett trotz einer Umstellung sinken.