In Japan sind am Wochenende wieder die jährlichen Universitätsaufnahmeprüfungen gestartet. Es kam dabei gleich zu mehreren Vorfällen. Unter anderem ereignete sich an der University of Tokyo vor den Prüfungen ein Amoklauf.
Am Samstagmorgen griff ein 17 Jahre alter Teenager an einem der Eingänge des Universitätscampus im Bunkyo Bezirk Personen mit einem Messer an. Er verletzte dabei einen 18 Jahre alten Schüler, eine 18 Jahre alte Schülerin und einen 72 Jahre alten Mann, der die Polizei gerufen hatte. Die beiden Schüler aus Chiba schwebten nicht in Lebensgefahr, der Mann erlitt jedoch schwer Verletzungen.
Amoklauf und Brandstiftung
Der Polizei gelang es den Teenager festzunehmen, der wohl keine Verbindungen zu den Opfern hat. Nach bisherigen Angaben handelt es sich um einen Schüler von einer privaten Highschool, der in Nagoya lebt. Für die Prüfung war er nicht eingeschrieben.
Gegenüber der Polizei gab der Junge an, dass er Schwierigkeiten in der Schule hat. Er wollte deswegen einen Vorfall verursachen und sterben. Die Tatwaffe hatte er von Zuhause mitgebracht. Ebenfalls gab er zu, kurz vor dem Vorfall ein Feuer in der nahen Todaimae Station gelegt zu haben.
Der Brand wurde etwa zur Zeit des Amoklaufs entdeckt und konnte ohne weitere Ereignisse schnell gelöscht werden. Es ist mittlerweile der dritte Amoklauf mit einem Messer in Tokyo innerhalb der letzten 5 Monaten.
Unbekannte kündigen sexuelle Belästigung an
Trotz des Vorfalls wurden die Prüfungen wie geplant durchgeführt. Viele Schüler gaben an, dass sie von den Ereignissen erschüttert und verängstigt seien, aber trotzdem ihr Bestes in den Prüfungen geben wollen. Schon vorab waren die meisten besorgt, da die Coronazahlen in Japan wieder steigen.
Als Reaktion auf den Amoklauf forderte das National Center for University Entrance Examinations alle Einrichtungen auf, für die Prüfungen die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Es gab allerdings schon einige Tag zuvor besorgniserregende Posts im Internet, welche die Sicherheit der jungen Menschen bedrohten.
Unbekannte kündigten an, dass sie am Wochenende Highschool-Schülerinnen ungehindert begrabschen können. Verschiedene Beiträge sprachen dabei vom „Common Test Groping Festival“. Gleichzeitig warnten zahlreiche Personen und auch Opfer davor, dass es an den Prüfungstagen zu mehr Belästigungen kommt.
Polizei versucht für Sicherheit zu sorgen
Grund dafür ist, dass Täter davon ausgehen, dass die Schülerinnen die Belästigungen nicht melden, weil sie nicht zu spät zu den Prüfungen kommen wollen. Die Polizei der Präfektur Kanagawa reagierte darauf und stellt an den Bahnhöfen vermehrt Polizisten in Uniform auf.
Ebenfalls riefen sie über Twitter dazu auf, dass Teilnehmerinnen nur Zugwaggons für Frauen nehmen und volle Züge vermeiden sollen. Auch soll man sich trauen nach Hilfe zu fragen, wenn man belästigt wird. Zusätzlich wurden E-Mails versendet, die vor den potenziellen Übergriffen warnten.
Insgesamt finden die Prüfungen dieses Jahr in 677 Einrichtungen im ganzen Land statt. Eingeschrieben sind 530.367 Bewerber, was ein Minus von 4.800 Personen ist. Wie schon im letzten Jahr wurden umfassende Corona-Maßnahmen ergriffen, um die angehenden Studierenden zu schützen.