Vor mehr als einem Jahr ereignete sich ein Brandanschlag auf das Animationsstudio Kyoto Animation, der 36 Menschen das Leben kostete und 33 Verletzte forderte. Der Täter konnte dabei noch vor Ort festgesetzt werden. Die Ergebnisse seiner psychologischen Untersuchungen ergaben nun, dass er wegen Mord angeklagt werden kann.
Die zuständige Staatsanwaltschaft gab am Freitagmorgen bekannt, dass der Täter geistig zurechnungsfähig ist und damit vor Gericht gestellt werden kann. Bereits am 16. Dezember wollen sie den 42-Jährigen offiziell wegen mehrfachen Mordes anklagen.
Täter erlitt selbst schwere Verletzungen
An dem Datum endet seine sechsmonatige Haft zur psychiatrischen Untersuchung, sodass das Verfahren gegen ihn nahtlos weitergeführt werden kann. Die Staatsanwaltschaft hatte sich Anfang des Jahres für eine psychologische Untersuchung von ihm eingesetzt, da sein Geisteszustand zum Zeitpunkt der Tat vermutlich von großer Wichtigkeit sein wird.
Die endgültige Entscheidung zur Anklage wird die Staatsanwaltschaft des Bezirks Kyoto in Rücksprache mit der Obersten Staatsanwaltschaft treffen. Sicher ist jedoch bereits jetzt, dass ihm nach dem aktuellen japanischen Gesetz die Todesstrafe droht.
Der Japaner wurde erst am 27. Mai dieses Jahr wegen des Mordes an 36 Personen, versuchten Mordes an 34 Personen und Brandstiftung an Kyoto Animation festgenommen, da sich erst da Gesundheitszustand verbessert hatte. Bei dem Anschlag am 18. Juli 2019 hatte er ebenfalls schwere Verletzungen erlitten und musste zehn Monate in einer Klinik behandelt werden, die ihm nur unter großer Anstrengung das Leben retten konnte.
Kyoto Animation soll angeblich Story-Idee gestohlen haben
Die genauen Hintergründe der Tat sind dabei immer noch nicht sicher. Er hat nach bisherigen Ermittlungen die Tat mehrere Tage im Voraus geplant und war von Saitama mit dem Shinkansen angereist. Überwachungskameras zeigen, dass er zwei Tage vor dem Anschlag das Studio auskundschaftete. Das verwendete Benzin kaufte er kurz vor dem Angriff in der Nähe.
In den ersten Vernehmungen gab er an, dass er Benzin verwendete, weil er hoffte möglichst viele zu töten. Dass allerdings 36 Menschen sterben würden, habe er nach eigenen Angaben nicht erwartet. Als Motiv gab er an, dass das Animationsstudio die Idee einer seiner Romane gestohlen und verwendet habe.
Weder die Polizei noch das Studio konnten dafür allerdings Beweise finden. Er habe zwar an einem Wettbewerb von Kyoto Animation teilgenommen, bei dem Personen ihre Geschichten einsenden konnten, die Geschichte von Aoba sei jedoch schon früh ausgeschieden und es konnten keine Ähnlichkeiten zu produzierten Anime gefunden werden.
Kyodo