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HomeNachrichten aus JapanKriminalität & RechtDeutlich mehr flüssiges Marihuana 2020 in Japan beschlagnahmt

Von wenigen Gramm auf mehrere Kilo

Deutlich mehr flüssiges Marihuana 2020 in Japan beschlagnahmt

Die Menge an flüssigem Marihuana, die in Japan beschlagnahmt wurde, ist 2020 sprunghaft angestiegen.

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Die geschätzte Menge an Marihuana in flüssiger Form, die von der Zollbehörde in Tokyo im Jahr 2020 beschlagnahmt wurde, stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast das 70-fache. Ein Zollbeamter beschreibt die Situation als einen explosiven Anstieg.

Mehr als 19 Kg flüssiges Marihuana gefunden

Die aus Marihuana-Pflanzen extrahierte Flüssigkeit hat einen höheren Gehalt an halluzinogenem Tetrahydrocannabinol, oder THC. Als getrocknetes Cannabis kann es ähnlich wie elektronische Zigaretten verwendet werden.

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„Viele Konsumenten sind Jugendliche.“, sagte ein Beamter des Metropolitan Police Department in Tokyo. „Mein Eindruck ist, dass es in den letzten 10 Jahren oder so in größerem Umfang verwendet wurde.“

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Bereits im August hat die Polizei in Japan angekündigt, dass sie ihre Methode zur Identifizierung von flüssigen Marihuana verbessern wird, da der Konsum deutlich angestiegen ist.

Nach Angaben der Zollbehörde von Tokyo lag die beschlagnahmte Menge an flüssigem Marihuana im gesamten Jahr 2019 bei etwa 400 Gramm, stieg aber in der ersten Hälfte des Jahres 2020 auf etwa 9 Kilogramm und in den folgenden fünf Monaten bis Ende November auf 18 Kilogramm.

Im Gegensatz dazu ging Menge an Cannabis im Allgemeinen deutlich zurück, was auf weniger Passagier- und Frachtflüge durch die Coronavirus-Pandemie zurückzuführen ist.

Die Behörden gaben an, dass im vergangenen Jahr in vielen Fällen flüssiges Marihuana in Flaschen enthalten war, die als Honig und andere Produkte getarnt waren.

„Wenn es in Form von Blättern ist, ist es mit Röntgenstrahlen leicht zu erkennen. Wenn es jedoch in Flaschen ist, ist es schwieriger zu finden“, sagte ein Zollbeamter.

Der Beamte wies auch darauf hin, dass die Behörden nicht alle Flaschen kontrollieren können, die aus dem Ausland importiert werden und dass es nicht einfach ist, solche Flaschen zu öffnen.

„Flüssiges Marihuana riecht weniger als die pflanzliche Version, was es schwieriger zu erkennen macht.“, fügte ein MPD-Beamter hinzu.

Deutlich mehr Verhaftungen

Verhaftungen im Zusammenhang mit flüssigem Marihuana haben ebenfalls zugenommen.

Im Oktober letzten Jahres verhaftete die Polizei der Präfektur Saitama einen Mann in den 20ern, der für das Kanto-Shinetsu Regional Taxation Bureau arbeitete, weil er angeblich die Flüssigkeit zu Hause besaß.

Ein weiterer MPD-Beamter deutete die Möglichkeit an, dass Flaschen mit flüssigem Marihuana, die im Ausland zu niedrigen Preisen gekauft und in Japan von Schmugglern zu hohen Preisen verkauft wird.

„In Zusammenarbeit mit dem Zoll und anderen Behörden werden wir unser Durchgreifen verstärken.“, so der Beamte.

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