Die japanische Regierung scheint den Kampf gegen die Yakuza gewonnen zu haben. Vorbei sind die Zeiten, als Geld für die Mitglieder keine Rolle spielte.
Mit einer Reihe von Gesetzen versuchte die Regierung, die kriminellen Banden unter Kontrolle und möglichst ganz aus dem Geschäft zu bringen. Grund dafür ist die Tatsache, dass gerade im Ausland viele Menschen glauben, dass diese Banden auch viel Gutes tun, aber im Kern sind sie Verbrecher, die neben Schutzgelderpressung auch Frauenhandel usw. betreiben.
Zahl der Mitglieder bei den Yakuza deutlich gesunken
Die Zahl der Mitglieder bei den Yakuza ist mittlerweile deutlich geschrumpft. Waren es 1991 noch 90.000, sind es Ende 2020 nur noch 24.100 gewesen, die Mehrheit davon ist über 50 Jahre alt. Denn dank der Gesetze ist es sehr schwierig geworden, als Mitglied der Yakuza in Japan zu leben. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz ist inzwischen verschwunden.
Die Blütezeit dieser kriminellen Banden war in den 1990er Jahren, kurz nach der Weltwirtschaftskrise, als in Japan der Umsatz von Bars und Restaurants stieg und immer mehr neue Geschäfte eröffnet wurden. Das trieb die Schutzgeldeinnahmen der Yakuza in die Höhe und es war nicht ungewöhnlich, dass ein einfaches Mitglied bis zu 5 Millionen Yen (ca. 39.000 Euro) pro Monat verdiente.
Doch die Zeiten haben sich geändert, denn die japanische Regierung reagierte und verabschiedete 1991 ein Gesetz zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, und auch die Präfekturen führten strengere Verordnungen ein.
Damit wurde es für Opfer leichter, sich an die Polizei zu wenden, denn eine Visitenkarte eines Bandenmitglieds wurde als Beweis für eine Erpressung angesehen.
Die Polizei griff durch
Das Gesetz hatte schnell große Auswirkungen, da die Yakuza keine soliden Einnahmequellen mehr hatte und die Polizei ihre Aktivitäten verstärkte und auch jetzt noch immer härter durchgreift.
Später wurde das Gesetz erneut geändert, und der Anführer einer Yakuza-Gruppe wurde plötzlich schadenersatzpflichtig.
Bis 2011 hatten alle der 47 Präfekturen in Japan eine Verordnung erlassen, um die Verbrecherbanden aus ihren Gebieten zu vertreiben.
Die verschiedenen Gruppen reagierten auf all die Veränderungen, indem sie ihre Art, Geld zu verdienen, anpassten. Eigentlich war Betrug bei der Yakuza verpönt, aber jetzt ist er zu einer lukrativen Einnahmequelle geworden.
Banden gehen in den Untergrund
Auch die Regeln innerhalb der Gruppen haben sich geändert. Immer mehr Bandenchefs werfen ihre Untergebenen direkt raus, wenn sie einen Fehler machen, aus Angst, Schadenersatz zahlen zu müssen.
Verschwinden werden die Verbrecherorganisationen in Japan natürlich nicht, aber sie werden immer weiter in den Untergrund gedrängt. Das wiederum sieht die Polizei als Erfolg, denn die ganz offen operierenden Banden wurden besiegt.
Tatsächlich tauchen aber immer mehr Banden in den Untergrund ab, was die polizeilichen Ermittlungen erheblich erschwert.