In Japan wurde der erste Pornoproduzent verhaftet, da er gegen das neue Gesetz verstoßen hat, dass junge Frauen vor zwielichtigen Verträgen schützen soll.
Laut Polizei hat der Produzent den Darstellern keine Vertragsdokumente ausgehändigt, in denen die sexuellen Handlungen, die gefilmt werden, festgelegt worden sind.
Gesetz verpflichtet Pornoproduzenten dazu, vollständig zu informieren
Das „Adult Video Appearance Damage Prevention and Relief Law“ (Gesetz zur Verhinderung von Schäden durch den Auftritt von Erwachsenenvideos) verlangt von Pornoproduzenten und Vertreibern von pornografischem Material, den Darstellern Verträge auszuhändigen, in denen genau erklärt wird, worauf sie sich einlassen und was aufgenommen wird.
Das Gesetz trat im Juni in Kraft, nachdem in Japan das Erwachsenenalter von 20 auf 18 Jahre gesenkt wurde, um zu verhindern, dass junge Menschen durch Tricks und Zwang dazu gebracht werden, in pornografischen Filmen mitzuwirken.
Verstöße werden mit bis zu acht Monate Gefängnis oder einer Geldstrafe von bis zu 1 Million Yen (ca. 6.979 Euro) bestraft.
Nach Angaben der Polizei hatte der Pornoproduzent drei Frauen keine Vertragsdokumente für insgesamt sieben Produktionen ausgehändigt. Jede der Frauen erhielt zwischen 40.000 (ca. 279 Euro) und 150.000 Yen (ca. 1.046 Euro), allerdings wussten sie nicht, dass sie in den Videos nicht verpixelt werden.
Einträgliches Geschäft
Nach dem japanischen Strafgesetzbuch ist es verboten, obszönes Material in der Öffentlichkeit zu verbreiten oder auszustellen. Um nicht gegen das Obszönitätsgesetz zu verstoßen, werden die Genitalien in der Regel verpixelt oder unkenntlich gemacht.
Die Polizei geht davon aus, dass der Produzent unverpixelte Pornovideos, in denen er selbst auch mitspielt, auf einer US-Webseite verkauft und damit seit 2016 in sechs Jahren rund 82 Millionen Yen (ca. 572.241 Euro) umgesetzt hat.