Anzeige
HomeNachrichten aus JapanKriminalität & RechtGericht spricht Mann wegen verhöhnender Kommentare zum Tod von Hana Kimura schuldig

Mann wird zu Schadensersatz verurteilt

Gericht spricht Mann wegen verhöhnender Kommentare zum Tod von Hana Kimura schuldig

Der Tod der Wrestlerin und Realitystar Hana Kimura traf letztes Jahr viele Menschen schwer. Die junge Frau hatte sich wegen zahlreicher Hasskommentare im Internet das Leben genommen. Umso schockierter waren die Menschen als der Hass nach ihrem Tod nicht aufhörte. Ein Mann wurde nun für seine Nachrichten zum Todesfall verurteilt.

Anzeige

Das Bezirksgericht von Tokyo verurteilte am Mittwoch einen Mann aus der Präfektur Nagano, der sich über den Tod von Kimura böswillig geäußert hatte. Unter anderen schrieb er, dass alle nun froh sein, dass sie nun tot ist und er dankte ihr dafür.

Hana Kimura’s Mutter ist für das Urteil dankbar

In einem anderen Kommentar schrieb er, was ihr einfallen würde, dass sie noch bis zum Ende Ärger macht und dass sie zur Hölle fahren soll. Der Vorsitzende Richter erklärte, dass der Mann mit seinen Aussagen der Familie emotionalen Kummer bereitet hat.

LESEN SIE AUCH:  Terrace House hat keine Menschenrechtsverletzungen begangen

Da der Angeklagte nicht zur Gerichtsverhandlung erschienen war und auch kein Statement zu den Vorwürfen eingereicht hat, geht das Gericht davon aus, dass er die Hasskommentare zugibt. Als Entschädigung soll der Mann 1,29 Millionen Yen (ca. 9.702 Euro) an die Familie von Hana Kimura zahlen.

Anzeige

Eingereicht hatte im Januar die Klage die Mutter der Sportlerin, Kyoko Kimura, nachdem sie von den Kommentaren erfahren hatte. Von dem Mann hat sie insgesamt eine Entschädigungszahlung von 2,96 Millionen Yen (ca. 22.262 Euro) gefordert.

Sie zeigte sich nun sehr dankbar dafür, dass das Verhalten des Mannes als schwerwiegende psychische Misshandlungen angesehen wurde und er für schuldig befunden wurde.

Ein Zeichen für andere Betroffene

Die Mutter wünscht sich nun, dass das Urteil ein Zeichen wird, das andere rettet, die auch unter unverantwortlichen Kommentaren leiden. Laut ihrem Anwalt war es die erste Klage wegen diffamierenden Kommentare gegen Hana Kimura.

Kimuras Mutter setzt sich seit dem Tod ihrer Tochter im März 2020 dafür ein, dass die Mobber ihrer Tochter belangt werden. Bisher gelang es ihr einen Mann aus Fukui und einen Mann aus Osaka erfolgreich anzuklagen. Beide wurden zu Schadensersatzzahlungen verurteilt, die jedoch sehr milde ausfielen.

Der Tod des Stars hatte in Japan darauf aufmerksam gemacht, wie groß das Problem des Cybermobbings ist. Als Reaktion setzte die Regierung eine Gesetzesänderung um, welche die Verfolgung und Anklage von Tätern einfacher machen soll.

Anzeige
Anzeige