Anzeige
HomeNachrichten aus JapanKriminalität & RechtJapan verzeichnete 2022 zum ersten Mal seit 20 Jahren mehr Verbrechen

Vorläufige Zahlen

Japan verzeichnete 2022 zum ersten Mal seit 20 Jahren mehr Verbrechen

Die Zahl der Verbrechen, die 2022 in Japan zur Anzeige gebracht wurden, ist zum ersten Mal seit 20 Jahren gestiegen. Grund hierfür ist laut der Polizei der Anstieg der Straßenkriminalität, da die Corona-Maßnahmen gelockert wurden.

Anzeige

Laut den Daten gab es in Japan im vergangenen Jahr insgesamt 601.389 gemeldete Vorfälle, ein Anstieg von 5,9 Prozent gegenüber 2021. Auch die Zahl der Beratungen wegen häuslicher Gewalt und die Anzahl der Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch erreichten einen neuen Höchststand.

Zahl der Verbrechen in allen Bereichen gestiegen

2022 meldete die Polizei insgesamt 115.730-mal den Verdacht auf Misshandlung von Minderjährigen an Kinderberatungsstellen. Die Fälle von häuslicher Gewalt stiegen auf 84.493.

LESEN SIE AUCH:  Sexualverbrechen werden in Japan deutlich unterbewertet

Wegen Stalking meldeten sich 19.129 Menschen bei der Polizei und wegen Straßenkriminalität, unter anderem Fahrraddiebstahl, 201.619 Menschen.

Anzeige

Der durch Betrugsverbrechen verursachte Schaden kletterte 2022 um 28,2 Prozent auf 36,14 Milliarden Yen (ca. 255 Millionen Euro). Es ist der erste Anstieg innerhalb von 8 Jahren.

Schwerwiegende Verbrechen, einschließlich Mord, stiegen um 8,1 Prozent auf 9.536 Fälle.

Auch die Zahl der Cyberkriminalitäts-Fälle hat in Japan mittlerweile ein Rekordhoch erreicht.

Menschen sehen eine Abnahme der öffentlichen Sicherheit

Im Oktober führte die nationale Polizeibehörde eine Online-Umfrage durch, bei der sich herausstellte, dass 67,1 Prozent der Teilnehmer überzeugt sind, dass die öffentliche Sicherheit in Japan in den vergangenen Jahren abgenommen hat. Dies könnte unter anderem an dem Attentat auf den ehemaligen Premierminister Shinzō Abe liegen, sowie an einer Reihe von Messerstechereien.

Am häufigsten nannten die Befragten Verbrechen wie Mord, Betrug und Kindesmissbrauch, als Grund für ihre Annahme, dass die Sicherheit abgenommen hat.

Im vergangenen Jahr gab es einige Meldungen über Messerattacken, wie im Januar, als drei Menschen vor einer Universität in Tokyo erstochen wurden, die zu ihrer Aufnahmeprüfung wollten. Im August wurden eine Frau und ihre Tochter in Shibuya von einem Mädchen niedergestochen.

Zudem wurde Shinzō Abe am 8. Juli Opfer eines Attentates, während er sich auf einer Wahlkampfrede in der Stadt Nara befand.

In den vergangenen Jahren kam es außerdem zu einer Reihe von Angriffen in Zügen und Bahnhöfen, wie zum Beispiel zu Halloween 2021, als 17 Menschen verletzt wurden.

Anzeige
Anzeige