Japan hat am Dienstag drei Todesurteile vollstreck, die erste Hinrichtung seit Dezember 2019 und die ersten unter der neuen Regierung von Premierminister Fumio Kishida.
Bei den drei Häftlingen handelte es sich um einen 65-jährigen Mann, der 2004 sieben seiner Verwandten ermordet hat, einen 54-jährigen Mann und 44-jährigen Mann, die zusammen zwei Angestellte eines Pachinko-Salons im Jahr 2003 ermordet hatten. In Japans Todeszellen befinden sich insgesamt noch 107 Häftlinge.
Lange Zeit in der Todeszelle
Das Bezirksgericht hatte gegen den 65-jährigen Mann im Mai 2009 das Todesurteil ausgesprochen. Das Urteil wurde im Juni 2015 rechtskräftig, nachdem eine Berufung abgelehnt wurde.
Von den beiden anderen Häftlinge wurde einer im Juli 2005 zum Tode verurteilt, die zweite Verurteilung erfolgte im Juni 2009.
Zuletzt wurden 2019 zwei Männer hingerichtet, ein 64-jähriger Mann wegen des Mordes an zwei Frauen und ein 50-jähriger Mann wegen des Mordes an drei Frauen.
Japan hält an der Todesstrafe fest
Nach den Hinrichtungen erklärte der stellvertretende Kabinettschef Seiji Kihara gegenüber Reportern, dass es angesichts der aktuellen Situation, in der weiterhin abscheuliche Verbrechen begangen würden, nicht angebracht sei, das System der Todesstrafe abzuschaffen.
„Viele Japaner sind der Meinung, dass die Todesstrafe im Falle extrem bösartiger Verbrechen unvermeidbar ist“, so Kihara.
Nach Angaben von Amnesty International haben mehr als zwei Drittel der Länder der Welt die Todesstrafe inzwischen gesetzlich oder in der Praxis abgeschafft.