Die Zahl der gemeldeten Fälle von Kindesmissbrauch in Japan ist laut Daten der nationalen Polizeibehörde im Jahr 2022 auf 115.730 angestiegen, ein neues Rekordhoch.
Die Zahl der Kinder unter 18 Jahren, bei denen vermutet wurde, dass sie Opfer von Missbrauch geworden sind, ist seit 2004 kontinuierlich gestiegen. Die Gesamtzahl überstieg 10.000 im Jahr 2011 und 100.000 im Jahr 2020.
Bereitschaft wächst, einen Verdacht von Kindesmissbrauch den Behörden zu melden
Laut der Polizeibehörde spiegelt der Anstieg von gemeldetem Kindesmissbrauch das wachsende Bewusstsein der Bevölkerung wider und die Bereitschaft, sich bei einem Verdacht an die Polizei zu wenden.
84.951 Kinder sind laut des Berichts Opfer von psychischem Missbrauch geworden, der sich in Drohungen und völliger Gleichgültigkeit äußerte. Ein Anstieg von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Psychische Misshandlungen machten mehr als 70 Prozent der gemeldeten Fälle aus, von denen viele von Eltern oder anderen nahestehenden Personen verübt wurden.
Experten befürchten, dass viele Fälle unentdeckt geblieben sind
Die Zahl der Kinder, die körperlich misshandelt wurden, belief sich auf 20.656, ein Anstieg um 7,7 Prozent gegenüber 2021. 9.801 Kinder wurden vernachlässigt, ein Anstieg um 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch die Zahl der Fälle von sexuellem Missbrauch stieg um 8,8 Prozent auf 322. In 2.171 Fällen wurden Kinder von ihren Eltern missbraucht.
Zwar handelt es sich bei den veröffentlichten Zahlen bereits um ein Rekordhoch, doch Experten befürchten, dass durch die Pandemie viele Fälle unbemerkt geblieben sind.