In Japan gibt es immer wieder Diskussionen wegen harter Schulregeln, nun wird über ein Dating-Verbot und einen Schulverweis diskutiert.
Eine ehemalige Schülerin einer privaten Highschool in Japan klagt vor Gesicht, weil sie die Schule verlassen musste, da sie sie sich mit einem Mitschüler getroffen hatte.
Der Fall löste in Japan erneut eine Debatte über Schulregeln und die Rechte der Schüler im Land aus.
Treffen mit Mitschüler wurde als Verstoß gegen das Dating-Verbot der Schule angesehen
Die junge Frau fordert in der Klage rund 3,7 Millionen Yen Schadensersatz, da sie die Schule verlassen musste, nachdem sie gegen das Dating-Verbot verstoßen hatte, in dem sie sich mit einem Mitschüler traf.
Laut der Schülerin ereignete sich der Vorfall 2019, als sie von ihrem Klassenlehrer in den Besprechungsraum gerufen wurde. Ihr Lehrer fragte sie, ob sie mit einem Mitschüler zusammen sei und drängte die junge Frau zu einer Antwort.
Die Privatschule ist bereits bekannt für ihre strengen Regeln und auch, dass sie die Schüler auffordert, Verstöße über eine Smartphone-App zu melden.
Die Schule erlangte so auch Kenntnis über das Date der jungen Frau.
Zahlreiche Lehrer, darunter auch der Schulleiter, forderten die junge Frau auf, dass sie ihr Smartphone zeigen soll. Zwar weigerte sie sich, wurde allerdings stark unter Druck gesetzt.
Schülerin wurde vier Stunden befragt
Auf dem Telefon wurden Fotos von ihr und ihrem Mitschüler gefunden, woraufhin sie über vier Stunden befragt wurde.
Einige Tage später wurde die junge Frau zusammen mit ihrer Mutter von der Schule vorgeladen. Bei diesem Termin wurde ihr gesagt, dass sie nicht mehr genug „Credits“ verdienen kann, um ihren Abschluss zu machen und dass sie sofort die Schule wechseln sollte.
Die ehemalige Schülerin bestand allerdings darauf, dass der Schulausschluss und das Dating-Verbot unangemessen und damit nicht gültig seien, was allerdings nicht geholfen hat.
Im September 2020 veröffentlichte die Highschool dann ein Dokument, in dem sie erklärte, warum es dieses Dating-Verbot gibt und wieso die Schülerin der Schule verwiesen wurde.
Im Dokument wird das Dating-Verbot damit erklärt, dass Schüler, die körperlich und emotional unreif sind, keine ernsthaften geistigen Stärken entwickeln und sich voll ihren akademischen Pflichten widmen können.
Gerichte in Japan befassen sich immer häufiger mit Schulregeln
Dieser Fall reiht sich ein in mehrere kuriose Fälle, in denen übertriebene Schulregeln in Japan durchgesetzt wurden.
Darunter auch ein Schulverweis, weil sich ein Schüler eine Dauerwelle hat machen lassen. In diesem Fall urteilte ein Gericht, dass die Schule nicht unangemessen handelte.
Im Februar dieses Jahres wurde in Japan über den Fall einer jungen Frau entscheiden, die mehrfach von ihrem Lehrer angewiesen wurden, sich die Haare schwarz zu färben. Das Gericht in Osaka erkannte auch diese Regel als angemessen an.
In einem ähnlichen Fall, über den ein Gericht ebenfalls im Februar entschied, wurde die Präfektur Osaka zur Zahlung von Schadensersatz für die Aufforderung, dass sich eine Schülerin die Haare färben soll, verurteilt.