Die Zahl der Menschen, die wegen des Besitzes oder Konsums von Marihuana 2022 in Japan verhaftet wurden, ist zum ersten Mal seit neun Jahren leicht gesunken. Laut der nationalen Polizeibehörde (NPA) bleibt der Konsum aber weiter auf einem hohen Niveau.
70 Prozent der Festnahmen betrafen Personen unter 30 Jahre, darunter 160 Studenten, 150 High-School-Schüler und 11 Junior-High-School-Schüler. Laut der NPA ist anzunehmen, dass der Konsum bei jungen Menschen zunimmt.
Viele nahmen Marihuana zum ersten Mal
Die Zahl der Menschen, die das erste Mal wegen Marihuana verhaftet wurden, lag bei 75 Prozent. Wegen des Besitzes wurden 4.430 Menschen verhaftet, 251 wegen des Vertriebs und 225 wegen des Anbaus. 74 Personen wurden wegen Schmuggels festgenommen und 184 wegen Hehlerei.
Laut einer Analyse der NPA von 911 Verdächtigen, die zwischen Oktober und November 2022 wegen einfachen Besitzes verhaftet wurden, begannen 52,1 Prozent mit dem Konsum von Marihuana, bevor sie 20 Jahre alt waren. 2017 waren es noch 36,4 Prozent.
Behörde will Konsum stoppen
Außerdem nahmen 59,6 Prozent die Droge aus Neugier oder zum Vergnügen, 18,4 Prozent fingen aus einer Laune heraus an zu konsumieren. Zudem gaben 79,5 Prozent der Befragten an, dass sie glauben, dass Marihuana absolut oder fast keine negativen Auswirkungen hat.
Junge Menschen können sich das Gras leicht über Kontakte in den sozialen Medien beschaffen. Laut der Behörde will man weiter dafür sorgen, dass die sozialen Medien Angebote schnell löschen. Zudem sind weitere Aufklärungskampagnen geplant.
Die japanische Regierung hat 2021 beschlossen, dass der Konsum von Marihuana verboten und hart bestraft werden soll. Allerdings sollen einige Medikamente erlauben. Seitdem berät ein Expertengremium über die Pläne.