Laut der japanischen Polizeibehörde waren 44,1 Prozent der Täter, die 2022 wegen Kinderpornografie überführt wurden, zwischen 14 und 19 Jahre alt. Damit hat sich die Zahl der jungen Straftäter seit 2013 fast verdoppelt.
60 Prozent, die der Kinderpornografie verdächtig wurden, waren laut der Behörde Schüler und Schülerinnen.
Anstieg der Kinderpornografie in Japan durch Smartphones und soziale Netzwerke
Laut der Statistik der Polizeibehörde ist der Anstieg von jungen Straftätern auf die Verbreitung von Smartphones und sozialen Medien zurückzuführen. Um die Kinderpornografie einzudämmen, wird nun eine Aufklärungskampagne geplant.
2022 gab es in Japan 3.035 Fälle von Kinderpornografie, die von der Polizei aufgeklärt wurde. 66 Fälle mehr als 2021. Die Zahl der Opfer, die 17 Jahre oder jünger sind, stieg im Vergleich zu 2021 um 29 auf 1.478, wovon etwa 80 Prozent Schüler und Schülerinnen der Junior oder Senior High School waren.
Etwa 40 Prozent der Opfer wurden durch Tricks oder Drohungen dazu gebracht, Nacktfotos von sich über soziale Medien zu verschicken. Die Opfer wurden über Social-Media-Posts ins Visier genommen, in denen es angeblich um Themen wie Hobbys, das tägliche Leben oder die Suche nach Freunden ging. In etwa 70 Prozent der Fälle wurden die ersten Beiträge von den Opfern verfasst, die dann von den Tätern angesprochen wurden.
Insgesamt wurden 1.732 Minderjährige Opfer von Straftaten, die über Social-Media-Seiten begangen wurden. Neben den Sexualstraftaten steigt auch die Zahl der Kinder in Japan, die Opfer von schweren Straftaten wie Entführungen wurden, weiter an.
Zahl der Straftaten von unter 20-Jährigen wieder angestiegen
Die Zahl der unter 20-Jährigen, die im Jahr 2022 in Straftaten nach dem Strafgesetzbuch verwickelt waren, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 69 auf 14.887.
Im Jahr 2021 wurden insgesamt die wenigsten Straftaten in der Nachkriegszeit begangen, aber mit dem Wiederanstieg im Jahr 2022 endete der rückläufige Trend und zum ersten Mal seit 20 Jahren stieg die Verbrechensrate an.
Laut der Polizeibehörde liegt der Anstieg der Straftaten daran, dass die pandemiebedingten Maßnahmen beendet wurden.
Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis hatte in den vergangenen Jahren zugenommen, sank aber um 82 auf 912 im Jahr 2022.