In Japan wurden fünf männliche Mitglieder der SDF (Self Defence Force) unehrenhaft entlassen, weil sie eine ehemalige Kollegin über mehrere Monate sexuell belästigt hatten. Auch der Kommandeur der Einheit, der die Frau angehörte, wurde im Zuge dieses Falls vom Verteidigungsministerium für sechs Monate suspendiert.
Die fünf Männer hatten die junge Frau von Herbst 2020 bis August letzten Jahres mehrfach belästigt. Die Betroffene, die zu diesem Zeitpunkt einer Einheit im Camp Koriyama in der Präfektur Fukushima angehörte, beschwerte sich bei ihrem Kommandeur, aber dieser reagierte nicht auf ihre Beschwerde.
Wenn Belästigung zum Alltag wird
Laut des Verteidigungsministeriums war die Frau täglich sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Auch während ihrer Ausbildung im Juni und August letzten Jahres wurde sie zum Opfer von zwei sexuellen Übergriffen.
Im Juni 2022 verließ sie ihre Einheit ging mit den Vorwürfen unter ihrem richtigen Namen an die Öffentlichkeit.
Das Büro des Generalinspekteurs für die Einhaltung von Rechtsvorschriften beteiligt sich seit September ebenfalls an den laufenden Ermittlungen in dieser Sache.
Verweise und Verwarnungen
Der Fall der jungen Frau betrifft nicht nur ihre bereits genannten Kollegen und ihren Kommandeur.
Einem Oberleutnant wurde wegen einiger sexueller Bemerkungen ein Verweis erteilt, während zwei weitere Offiziere von hohem Rang wegen Verletzung ihrer Befehls- und Aufsichtspflichten verwarnt wurden.
