Schon vor einer Weile hat Nintendo den Go-Kart-Anbieter MariCar wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt und gewonnen. Der Betreiber legte jedoch Berufung ein und versuchte gegen das letzte Urteil anzukämpfen. Nun kam es zum endgültigen Urteil und wieder erhielt Nintendo recht.
Am 25. Dezember fiel vor dem Supreme Court von Japan das endgültige Urteil gegen Mari Mobility Development Inc., die MariCar Betreiben. Richter Katsuyuki Kizawa lehnte die Berufung des Unternehmens ab, womit der Rechtsstreit für Nintendo ausgeht.
Nintendo befürchtete zuerst nur einen schlechten Ruf
Ganze drei Jahre hatte der Konzern gegen MariCar angekämpft. Der Betreiber hatte vor allem für Touristen Go-Karts-Rennen auf offener Straße von Tokyo und Osaka angeboten, bei denen sich die Fahrer wie Charaktere aus den Super Mario Spielen von Nintendo verkleidet waren. Allgemein wurde die Attraktion unter der Hand als eine reale Versionen des Nintendo Games Mario Kart vermarktet.
Der Anbieter selbst hatte zu Anfang die Angelegenheit nicht so ernst genommen und nur versucht deutlich zu machen, dass MariCar nichts mit Mario Kart zu tun hat. Am Ende half das jedoch nur wenig.
2017 reichte Nintendo zum ersten Mal eine Klage gegen den Anbieter ein. Zu dem Zeitpunkt ging es dem Unternehmen allerdings nicht überwiegend über das Urheberrecht, sondern um den Ruf von Mario Kart. Es wurden nämlich zahlreiche Unfälle mit den Go-Karts auf der Straße verursacht und Nintendo befürchtete, dass das die Videospielreihe in ein schlechtes Licht rückt.
Nintendo erwirkt Namensänderung
September 2018 entschied das Bezirksgericht von Tokyo für Nintendo und ordnete MariCar an die Kostüme zu den Nintendo-Charakteren zu verbieten. Zusätzlich mussten sie eine Entschädigung von etwa 78.833 Euro bezahlen.
Überraschenderweise wurde jedoch erlaubt, dass der Name der Attraktion bleiben darf. Daraufhin waren die Fahrzeuge mit Aufkleben dekoriert, mit denen sich deutlich von Nintendo distanziert wurde. Aber auch das löste das Problem für Nintendo nicht wirklich und Januar 2019 kam es zu einer Berufung.
Das Intellectual Property High Court gab Nintendo wieder recht, diesmal jedoch wegen Urheberrechtsverletzungen durch den Namen MariCar. Der Betreiber musste 394.115 Euro zahlen und den Namen durch Street Kart ersetzen.
Anbieter hat finanzielle Probleme
Während gehofft wurde besonders zu den Olympischen Spielen herum ordentlich Geld mit Touristen zu machen, wurde der Plan ebenfalls zerstört. Durch die Pandemie blieben Kunden aus und der Go-Kart-Verleih stand vor einem großen Problem. Auch eine Crowdfunding-Kampagne konnte ihnen nicht helfen, denn die Japaner sind tatsächlich nicht gut auf die Attraktion zu sprechen, weswegen die Kampagne ein absoluter Fehlschlag war. Wie es nun für Street Kart weitergeht, bleibt ungewiss.