Kürzlich sorgte ein altes Gasthaus in der japanischen Präfektur Fukuoka für Aufsehen, weil es das Badewasser für seine Gäste nur zweimal im Jahr gewechselt haben soll. Inzwischen liegt eine Strafanzeige seitens der Lokalregierung vor und das Gasthaus wurde von der örtlichen Polizei durchsucht.
Dem damaligen Leiter des Gasthauses Daimaru Besso in Chikushino wird vorgeworfen, Falschaussagen gemacht zu haben. Er soll der Präfekturregierung gemeldet haben, dass das Badewasser immer ordnungsgemäß gewechselt und auch Chlor hinzugefügt worden sei. Bei einer Inspektion im August 2022 wurde jedoch festgestellt, dass das Badewasser doppelt so viele Legionellen wie zulässig enthielt. Bis zum November war die Zahl der Bakterien sogar auf das 3.700-fache des Grenzwerts angestiegen.
Personal sollte die Aufzeichnungen fälschen
Nach der Inspektion im November forderte die Präfekturregierung von Fukuoka das Gasthaus auf, die Situation zu bereinigen.
Auf einer Pressekonferenz Ende Februar gab der damalige Leiter des Gasthauses zu, eine Falschmeldung abgegeben zu haben: „Ich habe meinem Personal gesagt, dass es in Ordnung sei, das Badewasser nicht zu wechseln, da es nur von wenigen Menschen benutzt würde.“
Er gab auch zu, sein Personal dazu angewiesen zu haben, die dem Gesundheitsamt vorgelegten Aufzeichnungen über die Chlorung des Badewassers zu fälschen, obwohl er wusste, dass dies einen Verstoß gegen die in der Präfektur geltenden Verordnungen und Gesetze darstellt.
Die Präfekturregierung hat in dieser Woche eine Strafanzeige wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Gesetz über öffentliche Badehäuser erstattet.
Ein Becken voller Bakterien
Dass das Gesundheitszentrum ausgerechnet dieses Gasthaus im letzten Sommer genauer unter die Lupe nahm, war kein Zufall.
Bei einem Kunden des Gasthauses Daimaru Besso war zuvor Legionellose, eine durch Legionellen verursachte Krankheit, diagnostiziert worden. Das Gesundheitszentrum erfuhr von dem Fall und ging der Sache nach.
Als daraufhin tatsächlich eine sehr hohe Menge an Legionellen im Badewasser gefunden wurde, legte der Gasthof den Inspektoren einen falschen Managementbericht vor, in dem behauptet wurde, dass das Badewasser ordnungsgemäß gewechselt und mit Chlor desinfiziert worden sei.
Später kam heraus, dass das Schriftstück gefälscht war und das Personal das Wasser in Wahrheit nur zweimal im Jahr gewechselt hatte. Dabei hätte es den Hygienevorschriften zufolge einmal in der Woche gewechselt werden müssen.
Die Präfekturregierung teilt am 8. März mit, dass die Falschmeldung des Ryokan „ein ernsthaftes Problem“ sei und am 10. März führte die örtliche Polizei eine Untersuchung in dem Gasthaus durch.