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HomeNachrichten aus JapanKriminalität & RechtPolizei in Japan fälscht Akten über verstorbenen Gefängnisinsassen

Falsche Angaben über Kontrollen

Polizei in Japan fälscht Akten über verstorbenen Gefängnisinsassen

Die Polizei in der japanischen Präfektur Osaka hat die Akten von drei Beamten des Polizeireviers Fukushima an die Staatsanwaltschaft übergeben, weil sie Dokumente über einen Mordverdächtigen gefälscht hatten, der während seiner Haft Selbstmord beging.

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Insgesamt wurden 11 Beamte abgemahnt, weil sie den Mann nicht aufmerksam genug beaufsichtigt hatten. 7 Beamte, einschließlich des Revierleiters, wurden disziplinarisch belangt.

Häftling erhängte sich in seiner Zelle

Bereits am 14. Dezember veröffentlichte die Polizei einen Untersuchungsbericht, in dem sie feststellte, dass die Beamten der Polizeistation es versäumt hatten, den Mann ordnungsgemäß zu beaufsichtigen und versuchten, dieses Versagen zu vertuschen.

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Laut des veröffentlichten Untersuchungsberichts fanden Beamte der Polizeistation Fukushima den 28-jährigen Inhaftierten am 1. September an einem T-Shirt erhängt in seiner Zelle. Der Mann war zuvor unter dem Verdacht festgenommen worden, seine Frau ermordet zu haben.

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In dem Bericht heißt es, dass die Beamten damit begannen, die Zelle, in der der Mann untergebracht war, regelmäßig zu kontrollieren, obwohl sie konkrete Hinweise auf seine Selbstmordabsichten hatten. Zwei Tage vor seinem Tod wurde ein Zettel gefunden, auf dem der Mann ankündigte, dass er sich umbringen wolle.

Bericht über Kontrollen enthielt falsche Angaben

Die Risikobewertung für den Häftling wurde allerdings nicht verschärft, obwohl dies in solch einem Fall vorgeschrieben ist. Am Tag seines Selbstmordes wurde die Zelle innerhalb von 10 Stunden nur 15 Mal kontrolliert, eigentlich wären 50 Kontrollen vorgeschrieben gewesen. In den Unterlagen über den Selbstmord wurde jedoch angegeben, dass mehr Kontrollen durchgeführt wurden. Die Überwachungskameras zeigten jedoch, dass diese Angaben nicht der Wahrheit entsprachen.

Zudem wurde festgestellt, dass die unzureichende Zusammenarbeit zwischen dem Revier und der Präfekturpolizei eine Verhinderung des Selbstmordes zusätzlich erschwerten.

Der Generalkommissar der nationalen Polizeibehörde, Yasuhiro Tsuyuki, sagte gegenüber den japanischen Medien, er habe alle Polizeidienststellen der Präfekturen angewiesen, Notfallinspektionen in ihren Hafträumen durchzuführen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

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