Die Polizei von Shizuoka gab vor wenigen Tagen bekannt, dass es ihr gelungen ist, einen Mann festzunehmen, der einen Ring von Voyeuren anführte. Die Mitglieder sollen in einem Zeitraum von 30 Jahren mindestens 10.000 Frau beim Baden in heißen Onsen mit Außenbecken in ganz Japan beobachtet haben. Dabei haben sie die Frauen heimlich fotografiert und sogar gefilmt.
Der betreffende Mann ist ein 50-jähriger Japaner, der bereits im Dezember 2011 wegen des Verstoßes gegen eine Verordnung in Hyogo festgenommen wurde. Diese soll verhindern, dass es im öffentlichen Raum zu Belästigungen kommt. Der Fall wird seit Dezember vor Gericht verhandelt. Innerhalb eines Jahres nahmen die Polizei in ganz Japan weitere 16 Personen aus insgesamt 11 Präfekturen fest. Darunter waren auch Mitglieder nationaler und lokaler Behörden und auch Führungskräfte größerer Unternehmen.
30 Jahre Erfahrung im Ausspähen von Frauen
Die Polizei von Shizuoka überstellte Anfang Februar drei der 16 Personen an die Staatsanwaltschaft von Shizuoka. Darunter war auch ein 31-jähriger Arzt aus dem Großraum Tokyo. Alle müssen sie sich wegen des Verdachts auf Verstoß gegen die Gesetze gegen Kinderprostitution und Kinderpornografie verantworten. Alle Männer standen mit dem fünfzigjährigen Mann, der als charismatischer Voyeur einen gewissen Ruf genoss, in Verbindung. Von diesem lernten sie die Techniken der Überwachung und des Ausspähens.
Der 50-jährige Angeklagte erklärte, dass er bereits im Alter von 20 Jahren das erste Mal Frauen ausgespäht habe. Inzwischen habe er seinen Voyeurismus an mindestens 100 Orten in Japan ausgeübt. Der Ring, den der Mann um sich aufbaute, hatte es vor allem auf Frauen abgesehen. Vorrangig waren die Männer in Freibäder zugegen, wo sie ihre Opfer beim Baden beobachteten.
Die Männer versteckten sich nach eigenen Angaben in den Bergen, was auch in einigen hundert Metern Entfernung gewesen sein konnte. Mit Kameras mit Teleobjektiven fotografierten und filmten sie die badenden Frauen. Sie fotografierten und filmten dieselben Frauen auch heimlich in ihrer Kleidung. Diese Bilder sollten dazu dienen, beide Versionen miteinander zu vergleichen. Aus den verschiedenen Bildern und Videos stellten die Männer eigene Clips zusammen, die sie mit obszönen Untertiteln versahen.
Voyeurismus-Partys für Eingeweihte veranstaltet
Die Polizei hat zudem herausgefunden, dass die Männer heimlich weibliche Bekannte unter Drogen setzten, wobei sie meistens Schlaftabletten verwendeten. Wenn die Frauen schließen, nahmen die Männer verschiedene Handlungen an ihnen vor, bei denen sie sich ebenfalls filmten.
Die Angeklagten veranstalteten später regelrechte Voyeur-Partys, auf denen die Filme vorgeführt und untereinander ausgetauscht wurden. Der 50-jährige Mann sagte den Ermittlern, dass er durch seine Voyeur-Tätigkeit mehr als 100 Menschen mit ähnlichen Interessen kennengelernt hat. Die Polizei setzt die Ermittlungen fort und hofft, weitere Mitglieder der Gruppe fassen zu können.