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HomeNachrichten aus JapanKriminalität & RechtPräsident von Dentsu räumt Manipulationen bei den Olympischen Spielen in Tokyo ein

Staatsanwaltschaft bereitet Klage gegen Japans Werberiesen vor

Präsident von Dentsu räumt Manipulationen bei den Olympischen Spielen in Tokyo ein

Hiroshi Igarashi, Präsident von Dentsu, hat gegenüber der japanischen Staatsanwaltschaft zugegeben, dass das Unternehmen an der Manipulation der Bewerbung für die Olympischen Spiele in Tokyo beteiligt war.

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Igarashi unterzog sich am Freitag einer freiwilligen Befragung der Staatsanwaltschaft und gab dabei zu, dass sein Unternehmen für die Manipulation von Ausschreibungen für die Planung und Durchführung von Testveranstaltungen im Vorfeld der Spiele und für die Durchführung der Wettkämpfe während der Sommerspiele 2021 verantwortlich war.

Staatsanwaltschaft bereitet Anklage gegen Dentsu vor

Die Staatsanwaltschaft in Tokyo erklärte am Dienstag, Anklage gegen Dentsu und fünf weitere Unternehmen wegen Verstoßes gegen das Anti-Monopol-Gesetz zu erheben, nachdem die japanische Kommission für fairen Handel eine Beschwerde eingereicht hatte.

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Im Zuge der Ermittlungen wurden bereits Koji Hemmi, einer ehemaligen Führungskraft beim Werbegiganten, Yasuo Mori, ein ehemaliger Geschäftsführer des Organisationskomitees der Olympischen Spiele, sowie zwei hochrangige Beamte von zwei Unternehmen, die Aufträge für die Planung von Testveranstaltungen erhalten haben, verhaftet.

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Die Staatsanwaltschaft wirft den Verantwortlichen der fünf Unternehmen vor, mit Hemmi und Mori zusammengearbeitet zu haben, um Angebote zu manipulieren. Cerespo hat eine Beteiligung allerdings bestritten.

Vertragsmanipulation in Millionenhöhe

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Manipulation im Zusammengang mit 26 Ausschreibungen für die Rechte zur Planung von Testveranstaltungen im Jahr 2018 stattgefunden haben. Die Rechte wurden an neun japanische Unternehmen und einem Konsortium für insgesamt 538 Millionen Yen (ca. 3,7 Millionen Euro) vergeben.

Zudem vermutet die Staatsanwaltschaft, dass die Unternehmen anschließend Verträge für die Durchführung von Veranstaltungen und Wettbewerben vor den Spielen abgeschlossen haben. Die Vertragssumme soll sich auf rund 40 Milliarden Yen (ca. 277,9 Millionen Euro) belaufen haben.

Der Fall der Angebotsmanipulationen ist der jüngste Korruptionsskandal. Bereits ein ehemaliger leitender Angestellter des Organisationskomitees wurde viermal angeklagt, weil er Bestechungsgelder in Höhe von 198 Millionen Yen angenommen hat. Zu der Korruption wurde auch der ehemalige Präsident des japanischen Olympischen Komitees befragt.

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