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Ein seltener Schritt

Präsidentin von Johnny & Associates Inc. entschuldigt sich nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs

Nachdem letzte Woche eine Petition gegen Johnny & Associates Inc. eingereicht wurde, in der man der Agentur vorwarf, keine ausreichenden Maßnahmen gegen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zu ergreifen, wurde nun eine öffentliche Entschuldigung abgegeben.

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Die Präsidentin der Talentagentur, die zu den mächtigsten in Japan gehört, hat sich am Sonntag per Video und schriftlich bei denjenigen entschuldigt, die dem verstorbenen Gründer Johnny Kitagawa sexuellen Missbrauch vorgeworfen haben – ein seltener Schritt für das Unternehmen.

Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs

Die neuen Entwicklungen kamen ins Rollen, nachdem vor etwa einem Monat Kauan Okamoto, ein japanisch-brasilianischer Sänger und Songwriter, behauptet hatte, Kitagawa habe ihn als jungen Teenager mehrfach sexuell missbraucht.

LESEN SIE AUCH:  Petition fordert Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe gegenüber Johnny & Associates Inc.

Die Entschuldigung wurde von der Präsidentin der Agentur, Julie Keiko Fujishima, abgegeben. Sie ist eine Nichte des skandalumwitterten ehemaligen Präsidenten des Unternehmens. „Zuallererst möchte ich mich bei denjenigen entschuldigen, die angegeben haben, Opfer zu sein“, sagte Fujishima. Zudem betonte sie, dass sie nichts von den Handlungen ihres Onkels gewusst habe.

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Vorfälle sollen von Johnny & Associates Inc. untersucht werden

Bereits 1999 veröffentlichte die japanische Wochenzeitung Shukan Bunshun eine Serie, in der mehrere Jungen und junge Männer, die Kitagawa selbst in die Agentur gebracht hatte, Vorwürfe des Kindesmissbrauchs und der sexuellen Ausbeutung äußerten.

Fujishima relativierte ihre Entschuldigung und wollte sie noch nicht als Schuldeingeständnis ihres Onkels verstanden wissen. Sie sagte: „Ich kann nicht bestätigen, dass es sich bei Johnny Kitagawa um die betreffende Person handelt.“ Sie fügte jedoch hinzu, dass sie sich für die Umsetzung von Maßnahmen einsetzen werde, die den Bedürfnissen der Opfer gerecht werden.

Vorwürfe wurden auch im Ausland bekannt

Auf einer Pressekonferenz im April sagte Okamoto, dass er zwischen 2012 und 2016, als er noch Mitglied der Agentur war, etwa 15- bis 20-mal von Kitagawa missbraucht wurde. Er sagte, er wisse von mindestens drei anderen, die ähnliche Torturen durchgemacht hätten.

Kitagawa war eine der angesehensten Persönlichkeiten in der japanischen Unterhaltungsindustrie und verhalf zahlreichen Gruppen wie SMAP, Arashi und Hey! Say! JUMP zu großem Erfolg, bevor er 2019 verstarb.

Die Vorwürfe gegen Kitagawa sind auch im Ausland bekannt geworden, nachdem die BBC im März eine Dokumentation ausgestrahlt hatte, in der neben Okamoto auch Personen interviewt wurden, die sagten, sie seien von dem Musikmogul sexuell missbraucht worden.

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