In Japan sind 2021 5.482 Personen in Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis verwickelt gewesen. Das sind 448 mehr als in Vorjahr. Ein neuer Rekord. Laut der japanischen Polizei seien es vorwiegend junge Menschen, die immer häufiger bei einem Missbrauch der Droge erwischt würden.
Nach Angaben der Nationalen Polizei waren 2.823 der Straftäter:innen zum Zeitpunkt ihrer Registrierung durch die örtlichen Behörden zwischen 20 und 30 Jahre alt. 994 Personen waren noch unter zwanzig, die jüngsten unter ihnen sogar gerade einmal vierzehn Jahre alt.
Viele der Jugendlichen stufen Cannabis als ungefährlich ein
Die Polizei hat eine Umfrage unter den noch jungen Drogenstraftäter:innen durchgeführt und so herausgefunden, dass 70 Prozent der Jugendlichen glauben, dass Cannabis unschädlich und somit ungefährlich und unbedenklich sei.
Viele der Jugendlichen wussten auch, wie sie sich die Droge über das Internet beschaffen können.
2017 waren im Landesschnitt noch 3,0 von 100.000 Einwohnenden in Drogendelikte verwickelt. Bis 2021 ist die Zahl auf 5,6 pro 100.000 Menschen angestiegen.
Bei den Jugendlichen konnte hier noch ein deutlich stärkerer Anstieg beobachtet werden. 2017 waren 4,1 von 100.000 Jugendlichen unter 20 Jahren in Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis involviert gewesen. 2021 waren es bereits 14,9 von 100.000.
Anbau und Besitz von Cannabis sind strafbar
4.537 der insgesamt 5.482 Straftäter:innen hatten sich durch den Besitz von Cannabis strafbar gemacht. Nur 273 Personen waren direkt in die Auslieferung und/oder den Anbau der Droge verwickelt gewesen.
Die Polizei ist der Ansicht, dass sich die wachsenden Fallzahlen mit der allgemeinen Zunahme von Drogengeschäften mit Gewinn erklären lassen.
Die Pandemie wirkt sich auch auf den Drogenschmuggel aus
Interessanterweise ist die Zahl aller Drogenstraftäter:innen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 217 auf 13.862 gesunken. In 7.824 Fällen ging es um Methamphetamin oder Amphetamine, die in Japan als „Stimulanzien“ bekannt sind.
Hier sind die Fallzahlen allerdings schon seit Jahren rückläufig. 2021 war da keine Ausnahme.
Laut der Polizei hat sich die Pandemie erheblich auf den Drogenschmuggel im Allgemeinen ausgewirkt. Besonders der illegale Handel per Flugzeug ist aufgrund der Reisebeschränkungen stark zurückgegangen.
Im letzten Jahr konnten insgesamt 688,8 Kilogramm an Stimulanzien und 329,7 Kilogramm Marihuana sichergestellt werden.