Die Staatsanwaltschaft in Japan hat für den Kopf der Kudo-kai, eine Yakuza-Gruppe die als die gewalttätigste im Land gilt, die Todesstrafe gefordert.
Gegen den Anführer des Verbrechersyndikats wird aktuell vor dem Bezirksgericht in Fukuoka verhandelt. Am 14. Januar beantragte die Staatsanwaltschaft des Bezirks die drastische Strafe.
Forderung nach der Todesstrafe ungewöhnlich
Die Forderung der Todesstrafe ist ungewöhnlich, da Nomura nur wegen vier Verbrechen vor Gericht steht, bei dem „nur“ eine Person starb und es gibt keine handfesten Beweise, die den Kopf der Kudo-kai in direkter Verbindung mit dem Mord bringen. Passt allerdings zum allgemeinen Bild in Japan, wo immer stärker gegen die Yakuza vorgegangen wird.
Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass zwar Untergebene der Yakuza-Gruppe die verschiedenen Verbrechen ausgeführt haben, Nomura aber als Kopf der Kudo-kai, in der die Befehle des Chefs absolut sind, die letzte Verantwortung trägt und für die Verbrechen mit seinem Leben bezahlen sollte.
Die Staatsanwaltschaft beschrieb die vier Vorfälle als „beispiellos in der extrem ungeheuerlichen Art der Verbrechen, die von organisierten Banden ausgeführt wurden.“ Nomuras Stellvertreter, Fumio Tanoue ist ebenfalls angeklagt. Die Staatsanwaltschaft fordert für ihn eine lebenslange Haftstrafe und eine Geldstrafe von 20 Millionen Yen.
Ein wichtiger Grund für die Entscheidung, Nomura zum Tode zu verurteilen, ist die Tatsache, dass keines der Opfer der vier Vorfälle Verbindungen zu rivalisierenden Banden hatte. Die Staatsanwaltschaft versuchte das Bild zu zeichnen, dass die Opfer mit dem Zorn eines Bandenführers konfrontiert waren, der sowohl lange Zeit einen Groll hegen als auch wegen eines scheinbar unbedeutenden Vorfalls wütend werden konnte. Die beiden Angeklagten haben alle Vorwürfe gegen sie bestritten.
Kopf der Kudo-Kai ist besonders brutal
Die Staatsanwaltschaft nutzte zwei der Vorfälle, um zu zeigen, wie Nomura Gewalt gegen diejenigen richtete, die sich nicht seinem Willen beugten. Der erste Vorfall hatte seinen Ursprung in seinem Wunsch, die wirtschaftlichen Interessen einer Fischereigenossenschaft in die Hände zu bekommen. Ein ehemaliger Leiter einer lokalen Fischereigenossenschaft wurde im Februar 1998 auf den Straßen von Kita-Kyushu niedergeschossen. Der Mord wird als Versuch gewertet, Druck auf Familienmitglieder auszuüben.
Als diese seinen Forderungen nicht nachgaben, befahl Nomura laut Staatsanwaltschaft seinen Untergebenen, 16 Jahre später ein weiteres Familienmitglied zu ermorden. Das führte im Mai 2014 zu dem Messerangriff in Kita-Kyushu auf einen Zahnarzt, der zufällig ein Verwandter war, aber keine direkte Verbindung zur Fischereigenossenschaft hatte. Der zweite Vorfall ereignete sich, als Nomura, verärgert über das Verhalten einer Krankenschwester in einer medizinischen Klinik, in der er sich behandeln ließ, seinen Untergebenen befahl, sie zu erstechen, so die Staatsanwaltschaft.
Nomura ist auch wegen der Erschießung eines Polizeibeamten der Präfektur Fukuoka angeklagt, ein offensichtlicher Versuch, Druck auf die Strafverfolgungsbehörden auszuüben. Die Verteidiger wollen ihre letzten Argumente am 11. März vortragen und ein Urteil wird wahrscheinlich Ende Sommer dieses Jahres gefällt.