In Japan sind viele US-Militärs stationiert, mit denen es leider immer mal wieder Ärger gibt. So wurde nun ein 22-jähriger US-Marine wegen eines sexuellen Übergriffs angeklagt.
Die Anklage wurde bereits im vergangenen Dezember erhoben, aber die Mitteilung durch die Staatsanwaltschaft erfolgt erst am Dienstag.
Anklage bereits im Dezember 2021
Bei dem Marine handelt es sich um einen Lance Corporal. Er soll eine Frau, die er nicht kannte, letztes Jahr im Oktober außerhalb des Stützpunktes angegriffen haben. Das Opfer erlitt in Folge des Angriffs Verletzungen.
Ob der Angeklagte die Vorwürfe gegen ihn zugegeben hat, wurde nicht bekannt gegeben. Die Anklage wurde bereits am 23. Dezember 2021 erhoben, doch bisher wurde die Öffentlichkeit nicht informiert. Auch die Polizei gab den Fall bisher nicht bekannt, der Grund dafür sei die „Rücksicht auf die Privatsphäre der Frau“.
Zusammenarbeit zwischen Polizei und US-Militär
Auf Nachfrage teilte die Polizei mit, dass sie am Angriffstag einen Anruf von Nachbarn erhalten, wonach eine Frau um Hilfe rief, der Täter war aber schon geflohen, als die Polizei eintraf. Bei den Ermittlungen wurde die Polizei von der US-Seite unterstützt und am 3. Dezember wurde der Verdächtige der Staatsanwaltschaft übergeben.
Das US-Militär übergab den Beschuldigten nach der Anklageerhebung am 23. Dezember im Einklang mit dem japanisch-amerikanischen Abkommen über den Status der Streitkräfte an die japanischen Behörden.
Marine Corps Installations Pacific distanziert sich
Das US-Militär distanzierte sich vom Verhalten des Marines: „Die Führung des Marine Corps setzt sich weiterhin für die Aufrechterhaltung eines Umfelds ein, das sexuelle Übergriffe und Haltungen, die solche Verhaltensweisen fördern, ablehnt“, teilte das Marine Corps Installations Pacific per E-Mail an Kyodo News, mit und bezeichnete solche Vorfälle als „im Widerspruch zu unseren Grundwerten“.
Der mutmaßliche sexuelle Übergriff wurde von der US-Militärjustiz „sehr ernst genommen und aggressiv untersucht“, so die Erklärung.
Auf Okinawa befindet sich der größte Teil der US-Militäreinrichtungen in Japan. Viele Anwohner sind frustriert über Lärm, Verbrechen und Unfälle im Zusammenhang mit den Anlagen.