Die Verhaftung von zwei Ausländern im September wegen des Betrugs im Rahmen des staatlichen Kleinkreditsystems führte nun zu vielen Anträgen, die storniert wurden.
Zudem haben sehr viele Menschen erhaltene Gelder an die Regierung zurückgezahlt.
Notfall-Kleinkredite als Sondermaßnahme
Bei dem Geld handelte es sich um Notfall-Kleinkredite von bis zu 200.000 Yen oder umfassende Unterstützungsdarlehen von bis zu 600.000 Yen, die von Sozialräten in ganz Japan an Haushalte vergeben wurden, die gravierende Einkommenseinbußen erlitten haben.
Die Beträge wurden als Sondermaßnahme ausgezahlt, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzumildern. Die staatlich gesicherten Darlehen sind zinslos und die Rückzahlungspläne liegen innerhalb von zwei Jahren bzw. innerhalb eines Jahrzehnts.
Die beiden angeklagten Männer, beide aus Nepal, wurden Anfang September wegen des Verdachts auf Betrug verhaftet, weil sie beim Sozialrat in Tokyo falsche Anträge für Darlehen gestellt hatten.
60 Ausländer stornierten ihre Anträge
Über einen Zeitraum von etwa 20 Tagen nach Bekanntgabe der Festnahmen durch das Metropolitan Police Department (MPD) am 9. September kündigten 60 weitere Personen ausländischer Nationalität Darlehen, die sie beim Rat von Tokyo beantragt hatten, im Wert von insgesamt 36 Millionen Yen und sieben weitere gaben insgesamt 4 Millionen Yen an das Programm zurück.
„Diese Leute hatten wahrscheinlich Angst, dass ihr Betrug aufgedeckt werden könnte“, sagte ein leitender Ermittler gegenüber den japanischen Medien. „Es gibt Anzeichen dafür, dass sich diese Art von Betrug durch Mundpropaganda verbreitet hat, sodass dieser Fall wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs ist“. Der Beamte merkte an, dass im September auch ein ehemaliges Yakuza-Mitglied wegen des Verdachts auf Betrug verhaftet wurde und fügte hinzu: „Wir werden unsere Aufsicht unabhängig von der Nationalität verstärken“.
Laut der zweiten Abteilung der MPD für die Kontrolle des organisierten Verbrechens behaupteten die beiden verhafteten Männer auf ihren Kreditanträgen, dass ihr monatliches Einkommen auf null gesunken sei, obwohl sie als Restaurantangestellte ein Einkommen von etwas unter 200.000 Yen hatten.
Sie erhielten insgesamt 400.000 Yen als Unterstützung. Einer der Täter sagte den Ermittlern, er habe keine Absicht, das Geld zurückzuzahlen. Der Vorfall wurde aufgedeckt, als die Männer wegen Verstößen gegen das Einwanderungsgesetz verhaftet wurden.
Betrügern wird es sehr leicht gemacht
Der Betrug könnte mit der Vereinfachung des Kreditantragsverfahrens zusammenhängen. Nach Angaben des japanischen Nationalen Rats für Sozialfürsorge musste ein Antragsteller zuvor den Mitarbeitern des Sozialfürsorge-Rats eine detaillierte Gehaltsabrechnung oder einen Kontoauszug vorlegen, um Geld zu erhalten. Während der Pandemie war es den Antragstellern jedoch möglich, eigene Einkommensberichte zu schreiben und einzureichen.
Das öffentliche Darlehenssystem fällt in die Zuständigkeit des Wohlfahrtsministeriums, und ein Beamter sagte: „Es ist möglich, dass ein gewisser Betrug unentdeckt bleibt, aber es gibt einige Arbeitgeber, die keine detaillierten Gehaltsabrechnungen ausstellen. Wenn wir die Antragsprüfung verschärfen, wird es unmöglich werden, den Menschen, die es wirklich brauchen, schnell Hilfe zu leisten“.
Vom 25. März bis zum 26. September dieses Jahres gewährten die Sozialräte etwa 1,13 Millionen Kredite im Wert von etwa 3,88 Milliarden Yen, was etwa dem 150-fachen der Zahl der Kredite entspricht, die im gesamten Geschäftsjahr 2018 vergeben wurden.