Im Videospiel „Steins;Gate“ geht es darum, Botschaften in die Vergangenheit zu schicken, um damit die Zukunft maßgeblich zu beeinflussen und Entwicklungen in der Gegenwart zu korrigieren. Ein japanischer YouTuber hätte diese Fähigkeit jetzt auch sehr gern, denn es muss sich wegen seiner Leidenschaft für das Game jetzt mit der Polizei auseinandersetzen.
Fast Content-Clips sind schon lange nicht mehr gern gesehen
Der 52-jährige Japaner, der in Nagoya lebt, ist die erste Person in Japan, die wegen des illegalen Hochlandes von Gameplay-Clips auf YouTube verhaftet wurde. Die Anklage bezieht sich auf drei Filme von Gameplay-Videos zum Spiel „Steins;Gate: My Darling’s Embrace“. Das Spiel ist Teil des beliebten Franchise, das ursprünglich 2013 ins Leben gerufen wurde und von dem zuletzt 2019 ein neues Game für Nintendo Switch, PlayStation und Windows veröffentlicht wurde.
Der japanische YouTuber generierte mit seinen Clips zum Spiel Einnahmen. Auch das Ende des Games war für alle Zuschauenden zu sehen. Zusätzlich veröffentlichte der Japaner Videos aus dem „Steins;Gate„-Anime sowie aus der Serie „Spy x Family“. Beide Animes sind auch hierzulande erschienen und erfreuten sich (oder tun es immer noch) großer Beliebtheit. Es handelt sich dabei nicht um vollständige Episoden, sondern sogenannte „Fast Content-“ oder „Netabare-Clips“. Der Begriff wird in Japan verwendet, um Clips zu beschreiben, in denen Episoden oder ganze Filme auf kurze Zeit zusammengeschnitten und anschließend online veröffentlicht werden.
YouTuber wusste, dass er illegal handelte
„Netabare“ lässt sich frei mit „Spoiler“ übersetzen, wird aber auch als Bezeichnung für legal nicht ganz reine Clips verwendet, die vor dem Erscheinen einer Serie oder eines Films veröffentlicht werden und im Gegensatz zu Teasern den gesamten Inhalt wiedergeben. Der Japaner hatte Berichten zufolge auch Untertitel und Voiceover-Passagen zu den Clips hinzugefügt, um noch mehr vom Inhalt zusammenzufassen. Diese Clips sind bei YouTube in großer Zahl zu finden, allerdings klagte Kadokawa, der Rechteinhaber von „Steins;Gate“, gegen die Veröffentlichung von Ausschnitten aus dem Spiel.
Das Game ist eine Art visuelle Novelle, sodass das Gameplay größtenteils aus Lesen besteht, wobei der Spieler nur an einigen Stellen Einfluss nehmen kann. Der Reiz dieser Spiele ist, dass man der Geschichte wie in einem Buch einfach folgen kann. Laut Kadokawa sind die Videos zu detailliert, dass sie einen Ersatz für den Erwerb des Games darstellen und somit dem Hersteller Verluste entstanden sind. Der Japaner hat das Hochladen zugegeben und erklärt, dass ihm auch klar war, dass es sich um eine illegale Aktion handelte. Die CODA (Japans Content Overseas Distribution Promotion Organization) unterstrich, dass die Verwendung von Gameplay-Videos generell einer Genehmigung durch die Rechteinhaber erfordert.