Die Zahl der Stalker, die von der japanischen Polizei 2022 festgenommen wurden, ist auf einen Rekordwert gestiegen. Laut der Statistik der nationalen Polizeibehörde wurden insgesamt 1.028 Menschen wegen Stalking verhaftet.
Damit stieg die Zahl der Verhaftungen zum dritten Mal in Folge an, nachdem 2021 ein Gesetz überarbeitet wurde.
1.744 einstweilige Verfügungen gegen Stalker
Durch die Überarbeitung des Anti-Stalking-Gesetzes, das im Jahr 2000 in Japan verabschiedet wurde, wurde die Definition erweitert. Als Stalker zählt nun auch, wer ein GPS-Gerät zur Überwachung einer Person verwendet, oder Briefe verschickt, mit dem Ziel sein Opfer zu verfolgen.
Daher gab es seit der Überarbeitung des Gesetzes laut der nationalen Polizeibehörde auch 110 „neue“ Straftaten.
Bei den 1.028 Fällen handelt es sich um 354 Wohnungseinbrüche und 210 um Drohungen, außerdem gab es einen Mordfall.
Ein Mann hatte im Januar vergangenen Jahres auf seine ehemalige Freundin und ihren neuen Freund eingestochen, nachdem er die beiden wochenlang ausspioniert hatte. Der neue Freund verstarb kurze Zeit später.
Zudem wurden 2022 1.744 einstweilige Verfügungen erlassen, mehr als die Hälfte davon waren Notfälle. Laut der nationalen Polizeibehörde stellten 90 Prozent der Stalker ihre Nachstellungen nach dem Erlass einer einstweiligen Verfügung ein.
Beratungen landesweit um 3 Prozent gesunken
Die Zahl der Beratungen für Opfer von Stalkern ist 2022 mit 19.131 landesweit um 3 Prozent gesunken. In 44,2 Prozent der Fälle war der Täter der Lebenspartner oder die Lebenspartnerin.
Dagegen stieg die Zahl der Beratungen wegen häuslicher Gewalt in Japan um 1,8 Prozent gegenüber 2021 auf 84.496 an.