Während einer Naturkatastrophe kann die Verfügbarkeit von Informationen zwischen Leben und Tod entscheiden. Allerdings nur dann, wenn man sie auch versteht.
Zwar gibt es für Ausländer eine App namens Safety Tips und einen Twitter-Account der Japan National Tourism Organization mit Informationen in vielen Sprachen. Diese beziehen sich allerdings nur auf allgemeine und nicht regionale Tipps.
Informationen oft nur auf Japanisch verfügbar
Durch das Informationssystem gab es beim Taifun Hagibis, der am Samstag und Sonntag durch Japan zog, viele Nachrichten zu Evakuierungshinweise und Aktualisierungen zur Flugbahn des Taifuns. Allerdings größtenteils auf Japanisch.
Gerade jetzt, wo durch die Rugby-Weltmeisterschaft viele Ausländer in Japan unterwegs sind, eine gefährliche Situation. Das kritisieren auch viele Nutzer auf Twitter und anderen Social Media Seiten.
Eine Australierin, die in Japan für die Rugby-Weltmeisterschaft ist, kritisierte, dass sie Mühe hatte, Informationen zu finden.
„Es war ein bisschen beängstigend, genau an dem Ort zu sein, an dem das Auge des Sturms voraussichtlich vorbeiziehen würde“, twitterte sie.
Falsche Übersetzungen und zu wenig Informationen
Zwar gab es immer wieder auch Nachrichten auf Englisch, allerdings fehlten wichtige Informationen. Am Samstag twitterte die Stadtverwaltung von Tokyo, das die Menschen die besten Maßnahmen ergreifen sollten, um ihr Leben zu retten. Das Problem dabei, welche Maßnahmen?
Andere Informationen wurden maschinell übersetzt, was dazu führte, dass häufig Namen falsch geschrieben wurden.
Genaue Informationen waren eigentlich nur auf NHK World zu bekommen, allerdings nicht im Informationssystem, das automatisch Nachrichten auf das Handy sendet.
Um auszuhelfen haben einige Twitter-Nutzer am Samstag angefangen Informationen zu übersetzen und in mehreren Sprachen zu veröffentlichen. Allerdings waren dies keine offiziellen Accounts und daher auch nicht leicht zu finden.
TJT