Am 16. August konnte in Japans alter Hauptstadt Kyoto das Bonfire Festival erstmals wieder seit Beginn der Pandemie in seinem vollen Umfang stattfinden.
Es heißt, dass während des Obon-Festes die Geister der Ahnen in ihre früheren Häuser zurückkehren. Mit dem Gozan-Okuribi-Ritual, das ganz am Ende der Festtage abgehalten wird und bei dem große Leuchtfeuer in Form von Kanji-Zeichen und -Symbolen an den Berghängen der Stadt entzündet werden, werden sie wieder von den Lebenden verabschiedet.
Alle Feuer durften wieder brennen
2020 und 2021 hatte das Bonfire Festival aufgrund der pandemischen Situation nur in einer sehr begrenzten Form stattfinden können. Nur eine deutlich kleinere Anzahl an einzelnen Leuchtfeuern hatte entzündet werden können und so waren die Zeichen letztendlich unvollständig geblieben.
In diesem Jahr konnten die Zeichen und Symbole wieder in ihrer vollen Größe erstrahlen und viele Menschen besuchten das Fest, um sich das Spektakel anzusehen.
Gerade dem Verein zur Erhaltung des Gozan Okuribi war es besonders wichtig, dass Ritual in seinem vollen Umfang durchzuführen, denn nur so könne das damit verbundene traditionelle Wissen erfolgreich an die nächste Generation weitergegeben werden.
Gerade nochmal Glück gehabt
Ausgerechnet am Tag des Gozan-Okuribi-Rituals regnet es in Kyoto. Erst kurz nach 20:00 Uhr, bevor „Daimonji“, das Kanji-Zeichen für „dai“ (groß), am Hang des Berges Nyoigatake in der Gegend von Higashiyama entzündet wurde, hatte es aufgehört, zu regnen.
Es folgten die Zeichen für „myoho“ (was „Geheimnis“ oder „das Gesetz des Buddha“ bedeutet), die Darstellung eines Bootes, ein weiteres „dai“-Zeichen und eine Darstellung eines Shinto-Torii-Tores